Schutz vor Wind und Wetter So sieht das neue Dach im Bürgerpark Dorsten aus

Schutz vor Wind und Wetter: So sieht das neue Dach im Bürgerpark aus
Lesezeit

Ein paar Bedenken hatte Karsten Hartmann anfangs doch. Würde die aus Metallplatten bestehende Übergangs-Baustraße quer durch das Bürgerpark-Gelände das Gewicht des 18-Tonnen-Bohrmaschinenfahrzeugs aushalten? Würde das schwere kettengetriebene Gerät es tatsächlich schaffen, von dort von alleine die Böschung hoch zur Kanaluferterrasse zu erklimmen?

Alles kein Problem: Die Baumaschinen und -materialien haben bislang alle Aufgaben erfüllt - und deshalb kann Karsten Hartmann vom Dorstener Bürgermeisterbüro mit den aktuellen Baufortschritten am Amphitheater des Bürgerparks zufrieden sein. Als Vertreter der Stadt betreut er ein Projekt, das die Open-Air-Veranstaltungsstätte und die dortige Terrassenbar „Oude Marie“ deutlich attraktiver machen wird.

Nach den Kampfmittelsondierungen zu Ende des vergangenen Jahres haben einigen Tagen die eigentlichen Bauarbeiten für das geplante zweiteilige Dach begonnen, das künftig bei Kultur- und sonstigen Veranstaltungen die Zuschauerränge und den Bühnenbereich vor Regen und auch vor starker Sonne schützen soll.

Drei Arbeitsschritte gibt es: In den nächsten drei, vier Wochen sind Mitarbeiter und Maschinen des Düsseldorfer Spezialtiefbau-Unternehmens „Stump-Franki“ zunächst damit beschäftigt, an rund 20 Punkten rund 25 Meter tiefe Löcher ins Erdreich zu bohren. Anschließend lassen sie dort Mikropfähle als Gründungs- und Verankerungselemente ein - von Rohren und Beton umhüllt, damit die Dachkonstruktion standsicher steht.

18-Tonnen-Bohrer
Das 18-Tonner-Spezial-Tiefbaubohrfahrzeug ist seit einigen Tagen auf der Baustelle im Bürgerpark im Einsatz. © Michael Klein

Mitte bis Ende Februar übernimmt ein anderes Unternehmen die Baustelle, wird dort die Fundamentsockel setzen, die Träger verankern und die Entwässerung vornehmen. Zu guter Letzt kommt die renommierte Firma „Textil Bau“ ins Spiel, die die eigentliche und vom bekannten Architekten Dr. Lars Meeß-Ohlson entworfene Dachkonstruktion errichtet.

Auftraggeber und Bauherrin des Projektes ist eine private Dorstener Stiftung, die die Überdachung mit einer 500.000-Euro-Schenkung an die Stadt hauptsächlich finanziert. Insgesamt 730.000 Euro kostet das Vorhaben, das mit Mitteln aus dem Altstadtfonds von „Wir machen Mitte“ und einem Zuschuss der Stadt, der 130.000 Euro nicht überschreiten darf, finanziell komplettiert wird.

Eindrucksvolle Konstruktion

Erste Computeranimationen zeigen, wie eindrucksvoll die geplante Konstruktion (die an das Dach der Kanalbühne im Gelsenkirchener Nordsternpark erinnert) aussehen wird. Damit werden eine Idee und ein Wunsch der Dorstener Veranstaltungsagentur „Schaukelbaum“ verwirklicht, die die dortige Oude-Marie-Bar an der Kanalterrasse betreibt und auch mit städtischer Förderung im Amphitheater ein ambitioniertes und kostenfreies Open-Air-Sommer-Kulturprogramm anbietet und künftig mehr Planungssicherheit haben wird. Auch als außerschulische Bildungsort soll das Amphitheater künftig so besser genutzt werden können.

Karsten Hartmann geht fest davon aus, dass die nächste Amphitheater-Open-Air-Saison wie geplant mit neuem Dach im Mai starten kann. „Auf diesen Termin hin sind alle unsere Planungen gerichtet.“ Aber im Winter könnten immer problematische Wetterverhältnisse die Baufortschritte verzögern, auch schwierige Bodenverhältnisse in dem mit Bauschutt aufgefüllten Erdhügel könnten womöglich noch ins Spiel kommen.