Schug-Kandidatur nach Glühweinabend öffentlich - Das sagen die Beteiligten

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Schug-Kandidatur nach Glühweinabend öffentlich - Das sagen die Beteiligten

rnBürgermeister-Wahl in Dorsten

Jennifer Schug wird Bürgermeister-Kandidatin der SPD in Dorsten, das ist für einen Landtagsabgeordneten beschlossene Sache. Die Geschichte eines Facebook-Posts und was die Beteiligten sagen.

Dorsten

, 08.12.2019, 18:45 Uhr / Lesedauer: 2 min

Nach einem Glühweinabend beim Hervester Bergbauverein hat Landtagsabgeordneter Michael Hübner (Gladbeck) am Freitag auf Facebook ein gemeinsames Bild mit der Dorstener SPD-Vorsitzenden Jennifer Schug veröffentlicht. Die beiden Sozialdemokraten, die mit dem Auto gekommen waren, lächeln in die Handykamera, darunter schreibt Hübner: „Mit unserer Bürgermeister-Kandidatin Jennifer Schug vor Ort in der Maschinenhalle auf Fürst Leopold.“

Parteivorstand hat Schug nominiert

Die Nachricht kommt für Kenner der Polit-Szene in Dorsten keineswegs überraschend, aber sie ist faktisch nicht korrekt. Schug (45) bestätigte am Sonntag auf Anfrage: „Ich bin vom Parteivorstand nominiert worden, mehr nicht.“

Der entscheidene Parteitag findet wahrscheinlich am 6. Februar 2020 statt. Ihre Kandidatenliste für die Kommunalwahl am 13. September nächsten Jahres verabschieden die Sozialdemokraten voraussichtlich am 27. Februar.

Hübner findet seine Aussage „nicht verwerflich“

Hübner, der am nächsten Samstag (14.12.) als Landrats-Kandidat der Kreis-SPD aufgestellt wird, fand an seinem Facebook-Post „nichts Verwerfliches“, auch wenn sich seine Parteigenossen in Dorsten bislang öffentlich zurückgehalten hatten, wer gegen Amtsinhaber Tobias Stockhoff (CDU) antritt. „Ich bin mir sicher, dass es so kommen wird“, sagte Hübner am Sonntag.

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Grüne und FDP werden in Dorsten voraussichtlich keinen eigenen Bürgermeister-Kandidaten stellen. Wie sich die AfD, die erstmals bei der Kommunalwahl in Dorsten antritt, positioniert, ist nicht bekannt. Die CDU wird Tobias Stockkhof beim Neujahrsempfang im Januar nominieren.

Facebook-Kommentare gingen ins Persönliche

Schug, vor dreieinhalb Jahren zur SPD-Vorsitzenden in Dorsten gewählt und seit eineinhalb Jahren als Beisitzerin im Landesvorstand, gab sich am Sonntag „relativ entspannt“ über die Hübner-Aussage. Entsetzt war sie allerdings über die Reaktionen bei Facebook. „Das ging sehr ins Persönliche.“

Die CDU-nahe Facebook-Fanseite „We love Dorsten“ kolportierte ohne Angaben von Quellen, dass sich die „Hausfrau aus Hervest“ viele Feinde innerhalb der SPD gemacht habe. Der Führungsstil der dreifachen Mutter gelte als „arrogant und schnippisch“, die Rückendeckung für die „eher ungeschickt agierende SPD-Vorsitzende“ sei „mehr als fraglich“.

Schug setzte sich am Wochenende via Facebook zur Wehr („Das mache ich selten“) und monierte, dass niemand mit ihr und Hübner gesprochen habe. „Aber darum geht es ja auch gar nicht, oder? Fake News auf Trump-Niveau - ist das der Wahlkampf, auf den wir uns von Seiten der Dorstener CDU einstellen müssen?“

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