
© Guido Bludau (A)
Wulfener Markt: Wie wäre es mit einem Wohnprojekt für Jung und Alt?
Schrottimmobilie
Der Wulfener Markt wird nicht mehr versteigert. Er wird verkauft - an die Stadt. Was sich mit dem Wulfener Markt alles machen lässt, hat ein Wulfener Architekturbüro skizziert.
Eine mögliche zukünftige Entwicklung des Gesamtareals Wulfener Markt könnte unter anderem neuen Wohnraum für jüngere Menschen oder auch Mehrgenerationen-Wohnen beinhalten.
Auch Tagespflegeeinrichtungen wären denkbar. Durch die neue Kindertagesstätte „Marktallee“ wird zudem eine soziale Einrichtung geschaffen, die den Standort für junge Familien attraktiver gestaltet: Das schreibt die Stadtverwaltung in einer Vorlage, die dem Umweltausschuss in nächster Sitzung (19. Januar, 17 Uhr, GHW, Wulfener Markt) zur Diskussion vorliegt.
Die Zwangsversteigerung des Wulfener Marktes ist vom Tisch, der Verkauf und die Verkehrssicherung der Schrottimmobilie mit Fördermitteln des Landes in einem Zeitraum von drei Jahren möglich. Die Stadt hat damit die Freiheit, Pläne für die zukünftige Nutzung des Grundstückes, auf dem Ladenpassage und leer stehende Wohnungen dem Verfall preisgegeben sind, zu entwickeln.
Verwaltung hat Auftrag an Architekten vergeben
Augenscheinlich hat die Verwaltung das auch schon getan. Wie aus der Ausschussvorlage hervorgeht, wurde das Architekturbüro Schmidtplanung in Wulfen-Barkenberg damit beauftragt, Nutzungsszenarien zu entwerfen.
„Das Architekturbüro hat in enger Abstimmung mit der Verwaltung eine ausführliche Rahmenplanung mit allen denkbaren Möglichkeiten – Vollerhalt/Teilerhalt/Abriss – erarbeitet und bei einem ersten Workshop mit Vertretern der Fraktionen im Umwelt- und Planungsausschuss, des Haupt- und Finanzausschusses sowie der Vertreter der Eigentümer in der Gesellschafterversammlung der Entwicklungsgesellschaft Wulfen am 1. Dezember 2020 vorgestellt“, macht die Verwaltung deutlich.
Planungshoheit ist Stadt und EW wichtig
Dass die Verwaltung und die Entwicklungsgesellschaft gerne die Planungshoheit über das Gelände nach einem Verkauf behalten wollen, daraus wurde nie ein Hehl gemacht. Ein fremder Investor, der dort tut und lässt, was er will, war weder im Sinne der Stadt noch der Entwicklungsgesellschaft.
Die Eigentumsverhältnisse sind überdies kompliziert. Bekanntlich ist die Entwicklungsgesellschaft Wulfen (EW) Grundstückseigentümerin. Die Stadt wiederum ist Grundstückseigentümerin der Ladenpassage und der Zugänge zu den Hintereingängen. Die EW ist auch Eigentümerin des Areals an der Marktallee, auf dem demnächst eine neue Kindertagesstätte entsteht.
„Sie hat deshalb ein besonderes Interesse daran, wie die Fläche rund um den Wulfener Markt unter Einbeziehung des Areals an der Marktallee künftig städtebaulich gestaltet wird und hat deshalb in Absprache mit der Planungsabteilung der Stadt Dorsten eine Rahmenplanung in Auftrag gegeben, mit der die Chancen und Möglichkeiten der städtebaulichen Entwicklung ausgelotet werden“, heißt es zudem.
Seit 20 Jahren als Lokalredakteurin in Dorsten tätig. Immer ein offenes Ohr für die Menschen in dieser Stadt, die nicht meine Geburtsstadt ist. Das ist Essen. Ehefrau, dreifache Mutter, zweifache Oma. Konfliktfähig und meinungsfreudig. Wichtige Kriterien für meine Arbeit als Lokalreporterin. Das kommt nicht immer gut an. Muss es auch nicht. Die Leser und ihre Anliegen sind mir wichtig.
