Seit dem 11. März 2023 regelt ein Provisorium den Bahnverkehr an der Schranke an der Köhler Straße in Dorsten-Wulfen. Ein Lkw hatte bei einem Unfall einen großen Schaden an der Schranke verursacht. Als die Schranke schließen wollte, hatte der Lkw die Schranke abgerissen.
„Es fehlt ein bestimmtes Ersatzteil, das extra angefertigt werden muss“, erklärte jetzt eine Bahnsprecherin auf Anfrage. Nachdem der Unfall passiert war, konnten die benötigten Teile nicht direkt bestellt werden. Der Prozess der Reparatur verzögerte sich daher. „Wir gehen davon aus, dass die Schranke im ersten Quartal repariert wird“, prognostizierte die Bahnsprecherin.
Die Folge war zunächst eine Lösung, die zwei Mitarbeiter beanspruchte. Anstelle von mechanischen Schranken setzte die Bahn AG auf menschliche Kraft: Zwei Mitarbeiter der Deutschen Bahn mussten direkt nach dem Unfall halbstündlich den Bahnübergang per Hand mit rot-weißen Bändern sperren.
Schranke seit zehn Monaten defekt
Einige Wochen nach dem Unfall schaffte eine provisorische Bahnschranke Abhilfe, die einen der beiden Mitarbeiter ersetzen sollte. Anstatt den Bahnübergang halbstündlich per Hand mit einem Band zu sperren, reichte es seitdem aus, einen Knopf zu drücken, um die zwei Halbschranken automatisch herunterfahren zu lassen.
Trotzdem musste ein Mitarbeiter der Bahn den ganzen Tag vor Ort sein, um den Knopf bedienen zu können. Zwischenzeitlich wurde sogar ein Häuschen errichtet, in dem der Mitarbeiter währenddessen verweilen konnten. Auch ein Dixi-Klo steht ihm zur Verfügung. So ist das jetzt auch noch.
„Bei der Bahn dauert es sechs bis acht Monate, bis Ersatzteile geliefert werden“, erklärt einer der Mitarbeiter vor Ort. Rund um die Uhr muss einer des dreiköpfigen Teams die Stellung halten. Nur am Wochenende werde auf die Nachtschicht verzichtet.
„Eigentlich sollte die Schranke Ende Januar repariert werden, aber es ist zu kalt. Der Boden ist gefroren und die müssen graben“, erklärt er die Verzögerung. „Wenn die das fertig machen, werden wir erlöst“, so der Mitarbeiter. Die Bahn hat ihn und seine Kollegen über eine externe Firma angestellt. Sobald die Schranke repariert ist, werden sie nicht mehr benötigt und an anderer Stelle für die Sicherheit an den Gleisen eingesetzt.

Störungen am Provisorium
Wenn die Anlage eine Störung hat, gilt allerdings wieder Variante eins: Zwei Mitarbeiter müssen eine rot-weiße Schnur spannen, damit der Zug nach vorherigen Hupen im Schritttempo passieren kann.
Und selbst während die GDL die Bahn bestreikt hat und auf der Strecke Dorsten-Coesfeld nahezu kein Zug verkehren konnte, musste ein Mitarbeiter bei Minusgraden in dem kleinen Container sitzen und warten. „Es kann immer sein, dass ein Zug kommt“, sagt einer der Mitarbeiter. Er hofft, dass die Arbeiten beginnen, sobald die fehlenden Teile geliefert sind.

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