Kein sicherer Platz zum Lernen und Spielen Neue AWO-Kita kämpft mit Wasserschaden

Wasserflecken an der Wand, Schimmel am Spielzeug: Kita kann nicht eröffnen
Lesezeit

Löcher im Boden, aufgerissene Wände und demontierte Möbel. Es ist ein trostloses Bild: Die Kita Marktallee in Wulfen-Barkenberg war eigentlich seit Ende Juli fertig. Im September sollten die ersten Kinder durch das Gebäude laufen. Knapp zwei Wochen davor der Schock: „Da kam die Hiobsbotschaft: Wir haben einen Wasserschaden“, erzählt Bereichsleiterin Barbara Richterich.

Kita wäre startbereit gewesen

Die Kita liegt in der Trägerschaft der Arbeiterwohlfahrt (AWO) und hätte in diesem Jahr ihren ersten Standort in Dorsten eröffnen wollen. Für den Start war alles bereit: Das Spielzeug war eingeräumt, die Küchen aufgebaut und die Außenanlage spielbereit.

Doch bis zur Abnahme durch die AWO kam es erst gar nicht. „Mitte August haben wir Flecken an der Wand festgestellt. Die Fenster waren komplett mit Wasser beschlagen. Wir mussten ständig lüften“, erklärt Einrichtungsleiterin Gabriela Ostrick.

Der Flur in der Eingangshalle der Kita ist versperrt. Planen teilen den Durchgang. Auf die andere Seite kommt man nur durch die Küche.
Der Flur in der Eingangshalle der Kita ist versperrt. Planen teilen den Durchgang. Auf die andere Seite kommt man nur durch die Küche. © Alexandra Schlobohm

Dann entdeckte sie einen weißen Flaum auf dem Spielzeug, aufgeweichte Pappe und sich ablösende Tapeten: „Wir haben nur Spielzeug, das naturbelassen ist. Da war schon Schimmel drauf. Das Spielzeug war klamm“, erinnert sie sich.

Schnell stand fest: Die Kita kann nicht öffnen. Das Kindeswohl stünde bei dieser Entscheidung im Mittelpunkt. „Der Wasserschaden ist so erheblich, dass wir den Betrieb in den Räumlichkeiten gar nicht aufnehmen können“, sagt Richterich.

Hoher Schaden

Die städtische „InfraDor“-Gesellschaft kümmerte sich um den Bau der Kindertagesstätte. Die Stadt Dorsten erklärte gegenüber der Redaktion schon Mitte Oktober, dass der Schaden durch die bauausführende Firma an einer Frischwasserleitung verursacht worden sei.

Mehrere zehntausende Euro soll die Behebung kosten. Die Versicherung habe den Schaden bereits anerkannt, die Freigabe stehe aber noch aus, erklärte die Pressestelle der Stadt auf Nachfrage.

Seit der Schocknachricht waren bereits Bautrockner im Einsatz. Der komplette Westflügel des 1.000 Quadratmeter großen Gebäudes musste wieder auseinandergenommen werden: Sanitäranlagen, Tapeten, Leisten wurden abmontiert und sogar Wände wieder aufgerissen. In dem Zustand ist die Kita auch noch Ende Oktober.

Alle Möbel lagert die Kita in den restlichen Räumen, die nicht von dem Schaden betroffen sind. „Knapp 70 Prozent der Fläche muss komplett renoviert werden“, sagt Gabriela Ostrick. Solange sind auch die anderen Räume nicht nutzbar.

In den Räumen, die vom Wasserschaden betroffen sind, mussten alle Möbel wieder demontiert werden. Sie lagern jetzt in der Eingangshalle der Kita.
In den Räumen, die vom Wasserschaden betroffen sind, mussten alle Möbel wieder demontiert werden. Sie lagern jetzt in der Eingangshalle der Kita. © Alexandra Schlobohm

Verständnis bei den Eltern

55 Kinder hätten seit über anderthalb Monaten ihren Platz in Wulfen gehabt. Sie mussten notgedrungen in anderen Einrichtungen unterkommen. „Die meisten haben mit Verständnis reagiert“, erklärt Richterich.

Dass die Situation so kurz vor Eröffnung der Kita für die Familien eine zusätzliche Belastung dargestellt hat, ist sich die Kita bewusst.

Wann die Kita nun endlich öffnen kann, ist noch ungewiss. Trotzdem blicken die Beteiligten hoffnungsvoll nach vorne: „Wir sind froh, wenn wir die erste AWO-KIita hier in der Kommune haben.“ Angestrebt sind vier Gruppen mit insgesamt 72 Plätzen. Davon betreut eine Gruppe Kinder unter drei Jahren.

AWO Kita Wulfen Dorsten Wasserschaden
Viele Räume dienen jetzt als Lager: Der Wasserschaden macht keinen der Räume in der Kita nutzbar. © Alexandra Schlobohm

Neue Kita in Dorsten kann noch lange nicht öffnen: Baufirma sorgt für heftigen Wasserschaden

Kinder von neuem Kletterturm begeistert: So geht`s in Dorsten mit den Spielplätzen weiter

Dorstener Firma sorgt für Winterspaß: Thomas Hein baut wieder Eisbahnen und spart Energie

Neue Kita in Dorsten kann noch lange nicht öffnen: Baufirma sorgt für heftigen Wasserschaden