Säureanschlag auf Auto in Dorsten Oliver Gremme (56): „Wir machen uns richtig Sorgen“

Säureanschlag auf Auto - Oliver Gremme: „Machen uns richtig Sorgen“
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Im Sonnenlicht schimmert der Lack des gepflegten Kia schwarz. Am Heck des Autos ist der Schimmer allerdings ermattet. Oliver Gremme steht vor seinem Fahrzeug und weiß nicht so recht, was er sagen soll. In der Nacht von Montag (3.4.) auf Dienstag (4.4.) ist der Kia mutmaßlich Opfer eines Säureanschlages geworden.

Dabei habe das Auto auf dem Privatparkplatz am Berkenkamp 17 in Altendorf-Ulfkotte gestanden, erzählt Gremme am Mittwochnachmittag (5.4.). Der 56-Jährige deutet auf die Kofferraumklappe, den Heckscheinwerfer auf der linken Seite und einen Teil der Stoßstange. Überall sind weiße Spitzer zu sehen, die sich in das Plastik des Scheinwerfers geätzt haben. Zudem hat der Lack leichte Blasen geworfen.

Eine weiße Flüssigkeit hat sich in den Kunststoff des Kias von Oliver Gremme geätzt. Beim genaueren Hinsehen sind Blasen im schwarzen Lack erkennbar.
Eine weiße Flüssigkeit hat sich in den Kunststoff des Kias von Oliver Gremme geätzt. © Julian Preuß

„Normalerweise ist meine Frau mit dem Auto unterwegs“, sagt Gremme. Sie habe als Erste den Kia am Dienstag gegen 11.30 Uhr so vorgefunden. „Wir sind zuerst davon ausgegangen, dass es sich um Taubenkot handelt“, berichtet der Dorstener.

Lack wirft Blasen und löst sich

Erst beim vergeblichen Säuberungsversuch habe Gremme bemerkt, dass es wohl kein Taubenkot war, sondern mutmaßlich Säure. „Der Lack hat sich abgelöst. Der Scheinwerfer ist ebenfalls nahezu unbrauchbar“, schildert er.

Beim genaueren Hinsehen lassen sich Blasen im schwarzen Lack erkennen.
Beim genaueren Hinsehen lassen sich Blasen im schwarzen Lack erkennen. © Julian Preuß

Auch gesundheitliche Beschwerden lassen Gremme vermuten, dass es sich bei der Flüssigkeit auf dem Auto um Säure handelt. Denn nach der missglückten Reinigung habe er leichte Atemprobleme sowie eine belegte Zunge gehabt. Die Folge: eine Anzeige bei der Polizei gegen Unbekannt.

Die Kreispolizei Recklinghausen bestätigt die Anzeige auf Nachfrage. Ob es sich bei der Flüssigkeit auf dem Auto wirklich um Säure handelt, müsse allerdings geprüft werden.

Spielplatz liegt gegenüber

Bei Gremme ist jedoch nicht nur der Ärger über den entstandenen Schaden enorm. „Wir machen uns richtig Sorgen“, sagt er. Auch wegen des Kinderspielplatzes, der direkt gegenüber des Hauses liegt. „Ich möchte mir gar nicht ausmalen, was passiert wäre, wenn ein Kind an die entsprechenden Stellen am Auto gefasst und die Finger in den Mund gesteckt hätte.“

Gremme meint, dass der Kia das einzige betroffene Fahrzeug in der Nachbarschaft sei. Doch warum ausgerechnet sein Auto? Der Dorstener zuckt mit den Schultern. Die Parksituation sei das große Problem vor Ort, schildert er. „Viele Anwohner parken ihre Autos nicht in den Garagen“, sagt er. Stattdessen stünden die Fahrzeuge auf den öffentlichen Parkplätzen und teilweise auch auf der Straße.

Gremme nimmt sich davon nicht aus. „Wir haben drei Autos. Eines steht auf dem privaten Stellplatz. Die anderen auf den öffentlichen Parkflächen.“ Diese generelle Parksituation habe bereits zu privaten Konflikten geführt. Gremme wünscht sich deshalb, dass das Ordnungsamt öfter in der Siedlung vorbeischaut. Schließlich würden auch Rettungswege blockiert.

„Angespanntes Nachbarschaftsverhältnis“

Wegen der Parksituation spricht der Dorstener von einem „angespannten Nachbarschaftsverhältnis“. Aber ob dies der Auslöser für den mutmaßlichen Säureanschlag war? Da könne man nur mutmaßen.

Besonders ärgerlich: Das Auto sei erst vor wenigen Wochen nach einem Unfall repariert worden. Nun muss es erneut in die Werkstatt. Eine teure Angelegenheit für die Versicherung. „Ich schätze den Schaden auf etwa 3000 bis 4000 Euro“, sagt Gremme. Schließlich müsse unter anderem der Heckscheinwerfer ausgetauscht und das Heck neu lackiert werden, damit der Lack wieder im Sonnenlicht schimmern kann.

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