Sicherheitskonzept Rosenmontagszug in Dorsten gilt jetzt als Großveranstaltung

Rosenmontagszug in Dorsten gilt jetzt als Großveranstaltung
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Die Pflichtlektüre für Rudi Haller hat mehr als 100 Seiten. Es geht darin um den „Sicherheitsrahmen von Veranstaltungen im Freien mit erhöhtem Gefährdungspotenzial“. Dass sich der Vorsitzende des Festkomitees Dorstener Karneval damit beschäftigen muss, hätte er während der langen Coronapause nicht für möglich gehalten.

Doch zum ersten Mal gilt der Rosenmontagszug auch in Dorsten offiziell als Großveranstaltung. Wegen der verschärften Vorgaben des Landes NRW muss Haller jetzt ein Sicherheitskonzept schreiben und es von der Stadt genehmigen lassen. „Spaß macht das nicht“, sagt er.

Damit ist aber immerhin klar, dass der „Zoch“ in Dorsten am 20. Februar tatsächlich stattfindet, obwohl sich bislang nur 17 Gruppen angemeldet haben. „Ich bin guter Dinge, dass da noch mehr geht“, sagt der Chef der Dorstener Karnevalisten. Die Finanzierung scheint dank einiger Einzelspender gesichert, und das Sicherheitskonzept muss auch niemanden abschrecken.

Eigentlich alles wie immer

„Eigentlich muss nur verschriftlicht werden, was ohnehin immer schon gemacht wurde“, glaubt Stadtsprecher Ludger Böhne. Die Wagen müssen beispielsweise durch „Begleitschutz“ gesichert werden. Planen müssen an Bord sein, um bei einem Unfall einen Sichtschutz herstellen zu können. Auch sollte vorformuliert sein, was in einem solchen Fall oder bei anderen unvorhergesehenen Ereignissen dem närrischen Volk per Lausprecher oder Megafon mitgeteilt wird.

Haller ist froh, dass die Stadt nach einer Vorbesprechung „volle Unterstützung für die Erarbeitung eines Konzeptes zugesichert hat“.

Damit sich die organisatorische Arbeit noch ein bisschen mehr lohnt, hofft das Festkomitee Dorstener Karneval auf weitere Nachbarschaften, Dorfgemeinschaften, Vereine und Gruppen, die Spaß am Karneval haben und am Rosenmontag mit durch die Stadt ziehen. „Wer inzwischen keinen Wagen mehr hat, kann ja als Fußgruppe mitmachen“, baut Haller jede nur erdenkliche Brücke.

Übrigens: Die strengeren Sicherheitsvorschriften gelten nicht für den Kinderkarnevalszug in Holsterhausen am 19. Februar (Sonntag). Keine Motorfahrzeuge, keine umfänglichen Sperrungen auf Landes- und Bundesstraßen - die beliebte Veranstaltung ist nach Meinung der Stadtverwaltung ganz anders zu beurteilen als der „große“ Rosenmontagszug.

Wagengruppen zahlen 40 Euro für die Teilnahme am Rosenmontagszug, Fußgruppen 30 Euro. Weitere Infos und Anmeldung per E-Mail an majestix2020@aol.com.

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