Wolfs-Risse in Dorsten und Kirchhellen: Schafe wieder auf der Speisekarte
Wolf
Monatelang hatten Nutztierhalter im Wolfsgebiet Schermbeck Ruhe vor den Wölfen. Doch nun stehen beim Rudel wohl wieder Schafe auf der Speisekarte. Risse gab es in Dorsten und Kirchhellen.
Beunruhigend an der Entwicklung: Die zeitlichen Abstände zwischen den Rissen werden immer kleiner. Am Hetkamp in Bottrop-Kirchhellen meldete die AG Wolf des Gahlener Bürgerforums am Montag (6. September), dass drei Schafe getötet wurden und eines durch einen Kehlbiss verletzt wurde - auf einer Wiese, die mit einem 1,20 Meter hohen Maschendrahtzaun umzäunt war. Zwei Kratzspuren seien dort gefunden worden.
Einen Tag zuvor, am Sonntag, waren zwei Schafe in Dorsten-Östrich an der Gahlener Straße tot aufgefunden worden - laut AG Wolf getötet durch einen Kehlbiss. Am Freitag sei ebenfalls in Kirchhellen am Hetkamp ein Schaf durch einen solchen Biss getötet worden, so die AG Wolf.
Riss-Serie startete am 11. August
Eine solche Häufung von Rissen in so kurzer Zeit hat es im Wolfsgebiet Schermbeck schon länger nicht mehr gegeben. Nach dem 1. März war es lange ruhig gewesen bis zum 11. August, als in Schermbeck vier Tiere (Damwild), am 21. August ein Damwild in Gahlen, am 27. August drei Schafe in Hünxe und am 30. August ein Schaf in Gartop gerissen wurden.
Offiziell bestätigt sind die Wölfe als Verursacher der Risse noch nicht. Erfahrungsgemäß dauert die Auswertung der genetischen Proben beim Senckenberg-Institut mehrere Wochen, bis das Landesamt für Natur einen Wolfsriss bestätigt.
Berthold Fehmer (Jahrgang 1974) stammt aus Kirchhellen (damals noch ohne Bottrop) und wohnt in Dorsten. Seit 2009 ist der dreifache Familienvater Redakteur in der Lokalredaktion Dorsten und dort vor allem mit Themen beschäftigt, die Schermbeck, Raesfeld und Erle bewegen.