Die Dorstener Politik hatte vor ziemlich genau einem Jahr beschlossen, eine gemeinsame neue Rettungswache für die nördlichen Stadtteile in Modul-Bauweise zu errichten. Und das übergangsweise für sieben Jahre auf dem Gelände einer Firma im Lembecker Gewerbegebiet (Zur Reithalle), bevor wohl in der Nähe ein dauerhaftes Gebäude entstehen soll. Diese Interims-Lösung sollte ursprünglich Ende dieses Jahres an den Start gehen.
Doch nachdem die Geschäftsführung der städtischen Gesellschaft „Infrador“ den Auftrag ausgeschrieben hatte, gab es damals nur ein Angebot, das zudem beträchtlich oberhalb der kalkulierten und überhaupt schon hohen Kosten lag - nämlich bei 2,2 Millionen Euro. Woraufhin die Ausschreibung mit einer anderen Aufteilung der Gewerke wiederholt wurde.
Gespräche bis Ende des Jahres
Auf Nachfrage von Michael Haake (Grüne) teilte Infrador-Geschäftsführer Hubert Große-Ruiken in der jüngsten Bauausschuss-Sitzung mit, dass das Ergebnis der Neu-Ausschreibung seit Ende November vorliege: „Damit müssen wir nun wegen der Kosten zu den Krankenkassen und wegen der Nutzung des Grundstücks zu dem Eigentümer gehen.“ Er hofft, dass die Stadt diese Gespräche Ende des Jahres abgeschlossen haben wird „und das wir dann den Bauantrag vergeben können“.
Ziel sei es, „bis Ende des nächsten Jahres mit dem Bau fertig zu sein, so wie es auch in der Ausschreibung steht“. Hintergrund ist: Wer Hilfe im Notfall benötigt, soll in städtischen Gebieten nicht länger als acht Minuten auf einen Rettungswagen warten müssen. In ländlichen Bereichen sollen spätestens nach zwölf Minuten Sanitäter eintreffen. Doch für die Dorstener Stadtteile Rhade und Lembeck seien diese Hilfsfristen „kaum einzuhalten“.
Hilfsfristen kaum einzuhalten
Zu diesem Ergebnis war der Kreis Recklinghausen als Träger des Rettungsdienstes und der Feuerwehr in Dorsten gekommen. Deshalb gibt es für die nördlichen Stadtteile „einen zwingenden und unverzüglichen Handlungsbedarf“.