Ein Fahrrad liegt nach einem Unfall auf der Straße.

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Radfahrer in Dorsten verunglücken häufiger: Verletztenzahl gestiegen

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Nachdem die Unfallzahlen bei Radfahrern nach oben gegangen sind, will die Polizei auch in Dorsten bei der Sicherheit gegensteuern. Doch es gibt auch einen überraschend positiven Trend.

Dorsten

, 06.04.2022, 16:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Auf der Kreuzung Westwall/Klosterstraße wurde ein Radfahrer bei einem Zusammenstoß mit einer Autofahrerin leicht verletzt und musste ins Krankenhaus gebracht werden. Auf dem Lasthausener Weg kollidierte ein Lieferwagenfahrer beim Abbiegen mit einem Radfahrer, der danach ärztlich behandelt werden musste. Und ein 82-jähriger Radfahrer wurde an der Borkener Straße/Atlantisbad von einer Autofahrerin angefahren und stürzte.

Nur drei Unfallmeldungen der Kreispolizei Recklinghausen aus dem Monat März für den Bereich Dorsten - und sie zeigen: Radfahrer leben im Straßenverkehr auch in der Lippestadt gefährlich. Dies deckt sich mit den Zahlen aus der Unfallstatistik, die das Polizeipräsidium kürzlich für 2021 vorlegte.

Kinder und Senioren

Besonders auffällig ist, dass in Dorsten vor allem die Zahlen der bei Unfällen verletzten Kinder (5 auf 11) und Senioren (20 auf 21), die mit dem Rad unterwegs gewesen sind, im Vergleich zum Vorjahr wieder angestiegen sind.

Die Polizei wird - wie hier im vergangenen Jahr in Schermbeck - demnächst auch in Dorsten eine Pedelec-Schulung anbieten.

Die Polizei wird - wie hier im vergangenen Jahr in Schermbeck - demnächst auch in Dorsten eine Pedelec-Schulung anbieten. © Helmut Schefller

Überhaupt ist die Zahl der verunglückten Radfahrer in der Lippestadt nach oben gegangen, von 68 auf 73. Damit liegt sie wieder auf Vor-Corona-Niveau. Darin sind nur diejenigen Unfallopfer enthalten, die sich mindestens leichte Verletzungen zugezogen haben.

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Laut der Bilanz verunglückten insgesamt 650 Radfahrende im Jahr 2021 auf den Straßen des Kreises Recklinghausen und Bottrops. 206 von ihnen waren auf einem Pedelec unterwegs, als sie verunglückten. Das waren 42 mehr als 2020 und 92 mehr als im Vor-Corona-Jahr 2019.

Da Radfahren im Trend liegt und immer mehr ältere Menschen auf die weniger beschwerlichen Elektroräder umsteigen, will die Polizei nun mit den örtlichen Volkshochschulen für mehr Sicherheit sorgen. „Pedelecs machen vieles leichter. Um die technische Unterstützung aber sicher zu nutzen, braucht man Übung“, sagt Polizeipräsidentin Friederike Zurhausen.

Auch mit Info-Ständen - wie hier beim letztjährigen Aktionstag zum Auftakt des Stadtradelns auf dem Dorstener Marktplatz - will die Polizei wieder zum Thema Radverkehrssicherheit aufmerksam machen.

Auch mit Info-Ständen - wie hier beim letztjährigen Aktionstag zum Auftakt des Stadtradelns auf dem Dorstener Marktplatz - will die Polizei wieder zum Thema Radverkehrssicherheit aufmerksam machen. © Ralf Pieper

Die geplanten Schulungen richten sich in erster Linie an Menschen über 60 Jahren, die sich ein E-Bike zugelegt haben. Am 21. April (Donnerstag) wird die Schulung auf Einladung der VHS in Dorsten stattfinden. Ein Alternativtermin ist am 26. April. Beide Termine finden von 16 bis 18 Uhr statt. Treffpunkt ist der VHS-Raum 106.

Verkehrs-Parcours

Im Theorieteil geht es um Themen, wie Unfallentwicklung, Geschwindigkeitsrisiken und Verkehrswege für Elektrofahrräder. Die sichere Handhabung des Pedelecs wird anschließend beim mehrmaligen Durchfahren eines Parcours auf Maria Lindenhof trainiert. Alltägliche Verkehrssituationen sind hier nachgestellt, die sicheres Anfahren, Ausweichen, richtiges Verhalten in Kurven und situationsbedingtes Bremsen erfordern.

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Anmeldungen sind im VHS-Servicebüro, per E-Mail (vhs-und-kultur@dorsten.de) oder über das Internet: www.vhsundkultur-dorsten.de möglich. Weitere Informationen gibt es unter Tel. (02362) 664161.

„Sollte es weitere Nachfragen von Gruppen für solche Aktionen geben, würden wir auch darüber hinaus Schulungen anbieten“, so Björn Korte von der Pressestelle der Kreispolizei. Denn generell wird die Radfahrersicherheit im Fokus der Polizei bleiben.

Unangekündigte Kontrollen

Bei nicht angekündigten Kontrollen werden die Beamten sowohl auf richtiges Verhalten von Radfahrern als auch auf die verkehrssichere Ausstattung von Rädern achten und zum Helmschutz raten. Auch bei Veranstaltungen zum Thema Radmobilität will die Polizei nach der Corona-Zeit wieder verstärkt mit Info-Ständen vor Ort sein.

Übrigens: Auch wenn sich die Zahl der verletzten Radfahrer in Dorsten von 2020 auf 2021 erhöht hat, ist die Zahl der verunglückten Pedelec-Fahrer in der Lippestadt überraschend gegen den Trend gesunken. Gab es 2020 laut Pressesprecher Björn Korte noch 27 verletzte Radler (davon 13 schwer), waren es im Jahr darauf nur noch 22 (davon acht schwer).