Radfahren gegen Gebühr Bekannter Leihrad-Betreiber will 15 Stationen in Dorsten einrichten

Radfahren gegen Gebühr: Leihrad-Betreiber will 15 Stationen einrichten
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Die markanten, mit Werbebannern und Stelen in oranger Farbe ausgestatteten Stationen sind seit 2010 in den Großstädten des Ruhrgebiets bekannt. Selbst in Dorstens Nachbarstadt Bottrop können sich die Bürger schon seit Jahren an den dortigen Standorten von „metropolradruhr“ schnell und unkompliziert Fahrräder ausleihen, um von A nach B zu kommen. Demnächst soll dies auch in Dorsten möglich sein - der Betriebsstart ist für den 1. April 2026 geplant.

Der Regionalverband Ruhr (RVR) möchte das bereits in zwölf Städten bekannte Verleihsystem nämlich per En-Bloc-Ausschreibung ausweiten - auch der Kreis Recklinghausen hatte im November der Einführung dieses praktischen Angebots zugestimmt.

Neun Kreisstädte wollen dabei mitmachen. Zunächst in einem Testbetrieb auf fünf Jahre, der in dieser Zeit kostenneutral für die beteiligten Kommunen ist. Denn die Betriebskosten in Höhe von 150.000 Euro übernimmt der Kreis.

Wie die Dorstener Stadtverwaltung in der jüngsten Sitzung des Umwelt- und Planungsausschusses mitteilte, sind im Kreisgebiet 127 Stationen vorgesehen, wovon Dorsten 15 zugeteilt werden - per Beschilderung oder Bodenmarkierung zu erkennen.

64 Fahrräder würden dann in Dorsten als Basisausstattung zur Verfügung stehen und per App gegen Gebühr auszuleihen sein. Möchte eine Kommune ein größeres und besseres Verleih-Angebot haben (beispielsweise mit Pedelecs oder Lastenrädern), müssten sie diese aus eigener Tasche bezahlen - für Pedelecs wären 2.000 Euro pro Rad und Jahr fällig.

Bärbel Pötsch von der ADFC-Ortsgruppe Dorsten begrüßte in der Sitzung das Projekt: „Es ist ja auch Teil des Mobilitätsentwicklungsplans, örtliche Verknüpfungsmöglichkeiten herzustellen.“

Auf ihre Frage, ob ein Standort-Netzplan bereits vorliege, erklärte der städtische Verkehrsplaner Gerrit Schweigart: „Der soll schon sehr früh im nächsten Jahr vorliegen, den müssen wir aber mit den anderen Kommunen abstimmen.“

Next-Bike Stationen sind in der Lippestadt geplant.
15 solcher Stationen sind in der Lippestadt geplant. © nextbike

Die vorab von der Stadt eingereichten Standort-Ideen für Dorsten müssten noch mal überprüft werden, so Schweigart: „Es geht nämlich um die Frage, ob man den Schwerpunkt der Verknüpfungen eher auf die Bereiche Freizeit, Gewerbe oder Wohngebiete legt.“

Die Stadt Marl zum Beispiel richte den Fokus auf den Chemiepark und das Interkommunale Industriegebiet, „wir haben zunächst eher das Freizeitnetz wie Anne Bänke und die Bio-Station in Lembeck in den Blick genommen.“

Näher beieinander

Die Kreisverwaltung empfehle laut Schweigart näher beieinander liegende Stationen, damit das System vernünftig und gut angenommen werde. Weswegen Dorsten auch Standorte wie das Krankenhaus, den Bürgerbahnhof, das Rathaus und Bürgerpark aufnehmen möchte.

Auch Heiko Raffel (SPD) präferierte Verortungen entlang von Lippe und Kanal sowie in der Innenstadt, während Andreas Trotzer (CDU) davor warnte, dass eine Station in der City nicht Konkurrenz für die Rad-Stellplätze der Privatnutzer werden dürfe.

Thorsten Huxel (Grüne) empfand die Preise für mögliche Pedelec-Zukäufe „exorbitant hoch“ und fragte nach, ob die Leihräder regelmäßig überprüft und gepflegt würden. Der Betreiber müsse in der Hinsicht vertragliche Verpflichtungen eingehen, so Gerrit Schweigart, die Räder würden online getrackt.