Dieser Fall bleibt rätselhaft: Vor fünf Jahren soll ein Mann aus Dorsten-Holsterhausen zu einem brutalen Rachefeldzug aufgebrochen sein. Seine Waffe war laut Anklage ein Schrubberstiel. Jetzt stand der 39-Jährige in Essen vor Gericht. Der Prozess endete jedoch mit einer Überraschung.
Es war im Dezember 2019, als der Anklagte an der Wohnung seines Bekannten aufgetaucht sein soll. Viel geredet wurde offenbar nicht. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass er sofort zuschlug. Auch von Tritten ist in der Anklage die Rede. Das mutmaßliche Opfer hatte bei der Polizei später von Platzwunden im Gesicht gesprochen.
Wut über Einbruch
Der Angeklagte hatte seinen Bekannten beschuldigt, bei ihm eingebrochen zu sein. Er forderte 2.000 Euro Schadenersatz. Das wollte er vor Gericht auch gar nicht bestreiten. Auch nicht, dass er wütend war. Den Rachefeldzug habe es allerdings trotzdem nicht gegeben. „Ich war nie bei ihm an der Wohnung.“ Der Überfall sei komplett ausgedacht.
Das Gegenteil war am Ende auch nicht zu beweisen. Der Bekannte des Angeklagten wollte sich im Zeugenstand an rein gar nichts mehr erinnern können. Nicht mal an seine angeblichen Verletzungen. Was wirklich passiert ist, konnten die Richter am Essener Landgericht dadurch nicht einmal ansatzweise feststellen. Die Konsequenz: Der Dorstener wurde freigesprochen.