„Putzmunterer Standort“ Was Markus Funk (WinDor) an Dorsten schätzt

„Putzmunterer Standort“: Was Markus Funk (WinDor) an Dorsten schätzt
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Als „putzmunteren Standort mit einer sehr ausdifferenzierten Wirtschaftsstruktur“ hat Markus Funk sein neues Arbeitsumfeld beschrieben. Im Frühjahr 2021 war das. Dorsten war mitten in der Corona-Pandemie, die Situation schwierig für viele Menschen und Unternehmen.

Dorstens Wirtschaft ist aber offenbar krisenfest und gut durch die Pandemie gekommen. Das ist nicht nur der Verdienst von Markus Funk und seinem WinDor-Team, aber auch.

Herr Funk, wo nehmen Dorstens Politiker eigentlich Einfluss auf Wirtschaftsförderung, wo aber auch nicht? Geht das über den regelmäßig tagenden Wirtschaftsausschuss hinaus?

Allein die Tatsache, dass die Stadt Dorsten als einzige Kommune im Kreis eine eigene Gesellschaft für die Wirtschaftsförderung unterhält, war und ist ein starkes politisches Signal in Richtung Wirtschaft. Natürlich schafft Politik auch die Leitplanken und Zielvorgaben für die Arbeit einer Wirtschaftsförderung. Dies geschieht in der Regel im Wirtschaftsausschuss und im Rat.

Dass die WinDor hierbei im operativen Geschäft Freiheiten genießt, ist eine wichtige Qualität der vertrauensvollen Zusammenarbeit und hat sich im Alltag sehr bewährt.

Erfolgsreiche Wirtschaftsförderung geht über Akquise von Unternehmen und Bestandspflege hinaus. Worauf kommt es aus Ihrer Sicht besonders an?

Der weite Begriff der Wirtschaftsförderung erstreckt sich auch auf Themengebiete wie beispielsweise Stadtplanung und -entwicklung, Genehmigungsverfahren und Service-Qualität. Hier hat die Politik vielfältige Stellschrauben und direkte Zuständigkeiten, um positiv auf den Wirtschaftsstandort einzuwirken: bei Bebauungsplan-Verfahren zum Beispiel, bei Satzungen, Haushalt oder dem Stellenplan.

Es wird gerne von einem „guten wirtschaftlichen Klima“ in der Stadt gesprochen, das wichtig sei für Investitionen. Was ist das überhaupt, ein gutes wirtschaftliches Klima? Und achten externe Unternehmen tatsächlich darauf?

Insbesondere bei größeren Investitions-/Ansiedlungs- und Entwicklungsmaßnahmen kommt es auf eine positive und belastbare Kooperation von Politik, Verwaltung und Wirtschaftsförderung an. Das ist in Dorsten bisher sehr gut gelungen. Jüngstes Beispiel ist die Vermarktung des Industriegebietes Große Heide, unter anderem an Levi‘s.

Nicht zuletzt ist auch die Art und Weise, wie politisch über Wirtschaftsförderungsthemen allgemein und einzelne Investitionsvorhaben und Unternehmenspläne diskutiert wird, wichtig für die Wirkung eines Standortes auf Unternehmen im Sinne von Investorenfreundlichkeit.

Politisch gewollt war, dass die Gewerbesteuer zu Jahresbeginn erhöht worden ist. In Dorsten war es für Unternehmen schon vorher mitunter deutlich teurer als in anderen Regionen - ein Problem?

Grundsätzlich wird die Höhe der kommunalen Steuern und Abgaben durch Unternehmen immer kritisch bewertet. Bei den zahlreichen Kontakten mit Unternehmen in diesem Jahr gab es jedoch nur ein Gespräch, in dem offene Kritik geäußert wurde.

Und hat es deswegen Absagen von Unternehmen gegeben, die sich vielleicht in Dorsten niederlassen oder vergrößern wollten? Uns sind Fälle dieser Art nicht bekannt.

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