Pudel zum Frisieren gesucht Hundefriseurin aus Dorsten möchte an Wettbewerb teilnehmen

Pudel zum Frisieren gesucht: Hundefriseurin möchte an Wettbewerb teilnehmen
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Eigentlich ist Demi Syfuß gelernte medizinische Fachangestellte. Und eigentlich hatte sie ein nahezu perfektes Leben in Australien. Trotzdem ist sie zurück in Deutschland und hat ihren Traum zum Beruf gemacht: Die Dorstenerin ist Hunde- und Katzenfriseurin. Ihr Können möchte sie bei der internationalen Groomania in Belgien im nächsten Jahr unter Beweis stellen. Dafür fehlt ihr allerdings das Wichtigste: ein Pudel.

Vier Jahre lang lebte die 27-Jährige in Australien. Auf der anderen Seite der Welt hat sie ihre Leidenschaft zum Frisieren von Hunden entdeckt. Über Wochen hat sie ihr Können ausgebaut, geübt und Hundeverhalten studiert, bevor sie sich in Australien selbstständig gemacht hat.

„Ich habe in meiner Freizeit nur geübt“, sagt sie. Seitdem konnte sie sogar schon Hunde von Prominenten und die Hunde der Rasse Soho Poms, die bei der Netflix-Serie „Bridgerton“ mitgespielt haben, frisieren.

Demi Syfuß mit ihren Hunden
Zu Hause hat Demi Syfuß zwei eigene Hunde mit kurzem Fell: Hier ist kein Friseur notwendig. © Alexandra Schlobohm

Ein Schicksalsschlag führte sie 2022 zurück in ihre Heimat nach Dorsten. In ihren alten Job wollte sie nicht zurückkehren. „Hundefriseure gab es da noch nicht so oft in Deutschland“, erklärt sie. Bei Fressnapf ist sie fündig geworden. In einigen Filialen gab es damals bereits Hundesalons.

Spezialistin für Hundefriseure

Nachdem sie in Australien unschöne Erfahrungen gemacht hatte, legt sie besonders großen Wert auf die Zufriedenheit der Hunde. „Die machen das richtig gerne und sind total ruhig, wenn sie es kennen“, sagt sie.

„Hundefriseur ist kein Ausbildungsberuf. Viele wissen überhaupt nicht, was sie machen“, erklärt Syfuß. Bei Fressnapf arbeitet sie sich zur Spezialistin für den Job hoch. In ihrer neuen Stelle möchte sie andere Friseure schulen. Dafür schreibt sie für Europa die Lehrgangspläne zur Ausbildung von Hundefriseuren für Fressnapf. In Moers gibt sie Schulungen und lernt neue Kollegen an. Während ihrer Arbeitszeit kommt sie daher kaum selbst zum Üben.

Demi Syfuß arbeitet mit allen Hunden.
Demi Syfuß arbeitet mit allen Hunden. Egal ob groß oder klein. © privat

Bei dem Wettbewerb in Belgien treten Profi- und Hobbyfriseure jedes Jahr im September gegeneinander an. Die Vierbeiner werden nicht einfach nur geschoren, sondern bekommen spezielle Frisuren, bei denen die Friseure ihr Können zeigen. „Ich hätte da nie eine Chance“, meint die Expertin. Trotzdem möchte sie zumindest einmal im Leben bei der Groomania antreten.

„Eine andere Welt“

Trotzdem gibt sie zu: „Es ist eine andere Welt.“ Die Frisuren, die die Pudel auf den Wettbewerben verpasst bekommen, sind für sie nicht alltagstauglich. Das Fell muss besonders gepflegt werden. „Die Hunde haben trotzdem ein schönes Leben“, erklärt sie. Die Besitzer müssten eben nur mehr Zeit in Fellpflege investieren.

Die 27-Jährige würde für ihren Frisier-Pudel die Fellpflege übernehmen - Hauptsache, sie findet einen reinrassigen Pudel, an dem sie üben und mit dem sie nach Belgien zur Groomania fahren kann.

Demi Syfuß hat selbst bereits zwei Hunde. Sie hofft daher, dass sich Pudel-Besitzer dem Experiment stellen wollen. „Wenn ich ein bis zwei Hunde hätte, an denen ich üben kann. Das wäre perfekt“, erklärt sie.

Hundefirseurin mit Leidenschaft

Der Job erfüllt Demi Syfuß voll und ganz. Sie macht ihn mit Leidenschaft und hat jedes Mal ein Lächeln im Gesicht, wenn sie mit den Hunden arbeitet. Daher sagt sie, dass sie jetzt reicher nicht sein könnte.

Sie führt zwar nicht mehr das glamouröse Leben wie in Australien, aber es gehe ihr nicht ums Geld. „Ich bin anders reich“, erklärt sie: Es ist die Freude an dem, was sie tut, die Arbeit mit den Hunden und das Hobby, das Demi Syfuß zum Beruf gemacht hat.

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