Premiere für Dorsten: Drei Stadtteilkonferenzen sollen Geld für ein Schulhof-Projekt geben

Drei Stadtteile sollen Geld für ein Schulhof-Projekt geben
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Ein einsames Zebra-Miniatur-Modell steht mitten in der langen Senke am Eingang des Schulhofs der Agatha-Grundschule am Nonnenkamp. Bei längerer Trockenheit staubt es hier auf der Fläche kräftig. Und wenn es heftig geregnet hat, ist das Erdreich dort schnell und ziemlich lange matschig.

Kein schöner Aufenthaltsbereich - dabei brauchen die jetzt 360 und immer zahlreicher werdenden Agathaschüler doch unbedingt mehr Platz zum Spielen. Doch schon bald soll dieser Bereich deutlich attraktiver aussehen - einem absoluten Premieren-Projekt sei Dank.

Der erstmalig könnte es in der Lippestadt sein, dass gleich drei Stadtteilkonferenzen gemeinsam finanzielle Mittel aus ihren jährlichen Bürgerbudgets freigeben. Und zwar für einen Niedrigseilgarten, der künftig die als Regenrückhaltebecken angelegte Sohle auf dem Areal der Schule überspannen soll. Der Förderverein der Agatha-Schule, die im Grenzdreieck von Feldmark, Altstadt und der Hardt liegt und von Kindern aus allen drei Ortsteilen besucht wird, will ein solches hochwertiges Kletterangebot anschaffen.

Stadtteilkonferenz
Die Feldmärker Stadtteilkonferenz fand im Hangar des Luftsportvereins am Segelflugplatz statt. © Michael Klein

Auf der jüngsten Sitzung der „Bürger-Runde Feldmark“ stellten Schulfördervereins-Vorsitzende Katherina Schulze-Oechtering und OGS-Leiterin Alex Jurek die Pläne vor. Gut 11.000 Euro wird der Niedrigseilgarten, der auch die sozialen und motorischen Fähigkeiten der Kinder fördern soll, kosten.

„Das Geld wollen wir durch eine Crowdfunding-Aktion im Internet, durch eigene Mittel und mit Geldern der Stadtteilkonferenzen zusammenbekommen“, so Katharina Schulze-Oechtering. Sie betont, dass nachmittags nach Schulschluss auch alle weiteren Kinder aus den benachbarten Wohngebieten die Anlage nutzen dürften.

Nachdem der Förderverein bereits bei den Stadtteil-Konferenzen auf der Hardt und in der Altstadt die Idee mit großem Zuspruch in den Ring geworfen hatte, aber damals noch keine Kostenvoranschläge präsentieren konnte, machte die Feldmark nun erste Nägel mit Köpfen: Dem Antrag auf einen Zuschuss in Höhe von 1724 Euro gab die Versammlung einstimmig statt. Die Stadtteilkonferenzen Hardt und Altstadt werden auf ihren nächsten Sitzungen offiziell entscheiden.

Schulhof-Senke
Über diese Senke des Agatha-Schulhofes soll der Niedrig-Seil-Klettergarten gespannt werden. © Michael Klein

Desweiteren bewilligte die Bürger-Runde Feldmark einem ökologischen Projekt im Stadtteil 1500 Euro. In Höhe der Obstbaumwiese nahe der nördlichen Schiffsliegestelle vor der Kanalschleuse sollen Nistkästen, Insektenhotels und Wildblumen-Pflanzbeete in Kooperation mit der benachbarten Außenstelle Dorstens des Wasser- und Schifffahrtsamtes errichtet werden.

Mit diesen beiden Anträgen ist das Bürgerbudget der Stadtteilkonferenz Feldmark für dieses Jahr erschöpft. Sprecher Dieter Dreckmann ist aber trotzdem guter Dinge, dass für weitere Projekte auf der letzten Sitzung noch genügend Geld zur Verfügung stehen.

Denn bereits im letzten Jahr habe sich gezeigt, dass einige Dorstener Stadtteilkonferenzen die ihnen zur Verfügung stehenden Mittel nicht komplett ausgegeben haben und diese Restmittel dann für angemeldete Förderprojekte anderer Ortsteile zur Verfügung stehen.

Vor dem eigentlichen Konferenzbeginn hatte die Bürgerrunde zu einem Vor-Ort-Termin am Spielplatz „Erich-Puls-Weg“ eingeladen, den die Stadt umgestalten will. Nur wenige Teilnehmer waren erschienen, was sicherlich auch damit zu tun dürfte, dass kaum jemand weiß, wo sich der Platz befindet: denn einen Erich-Puls-Weg gibt es offiziell in den Stadtplänen gar nicht. Für die ungefähr zwischen Marler Straße und Rapphofs Mühlenbach in Höhe des Döner-Imbisses gelegene Fläche solle deshalb eine andere Bezeichnung gefunden werden, so die Meinung von Anwesenden.

Menschen am sogenannten Erich-Puls-Weg in Dorsten
Vor der Stadtteilkonferenz gab es einen Ortstermin am ehemaligen Spielplatz so genannten Erich-Puls-Weg. © Privat

Die jetzige Bepflanzung der Fläche eigne sich besonders dafür, hier eine Seilbahn oder ein Baumhaus zu installieren, gab Paul Schürmann vom Orga-Team der Bürgerrunde die Stimmung von Anwesenden wieder. Eine von der Stadt angedachte Boulebahn fand nach seinen Angaben wenig Anklang, da es in der Feldmark schon zwei solcher Bahnen gebe. Stattdessen wurde ein Bolzplatz in die Diskussion geworfen.

„Spielplatz-Hopping“

Weitere Vorschläge: Mehr Sitzbänke, da der Weg entlang des Grundstücks von Radfahrern und Fußgängern als Querverbindung zwischen der Ovelgünne und dem „Judenbusch“ genutzt werde. Zudem solle der Spielplatz mit Radabstellanlage und Parkplätzen ausgestattet werden:

Immer mehr Eltern würden mit ihren Kindern „Spielplatzhopping“ betreiben, sprich: von Spielplatz zu Spielplatz unterwegs sein, um den Kleinen möglichst viel Abwechslung zu bieten.

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