Ein stimmgewaltiges Konzert mit „CHORioso“ (6.9.) und eine Lesung mit dem Tatort-Schauspieler Peter Trabner (21.8.) im Bürgerpark. Eine Hörspiel-Aufführung für die ganze Familie im Pestalozzi-Kindergarten auf der Hardt (14.9. oder 15.9.). Ein großes Fest namens „Sommernacht am See“ mit Kino, Musik und Gastronomie in Wulfen-Barkenberg (7.9.). Dazu noch viel mehr Musik, Theater und Kreativ-Workshops. Mit dem Spot auf lokale Kreativ-Kräfte und in die ganze Stadt-Fläche gehend: Mit diesem 2022 erfolgreich erprobten Ansatz geht der „Dorstener Kultursommer“ in diesem Jahr erneut ins Rennen.
Die beiden Kooperationspartner (die Vereinte Volksbank als Sponsorin und die Stadt als Organisatorin) haben inzwischen das Kultursommer-Programm inhaltlich und terminlich mehr oder weniger festgezurrt.
Mehr als 20 Bewerbungen und Förderanträge waren im Vorfeld bei der Stadtagentur für die Jury-Sitzung eingegangen. „Die Ideen von 18, 19 Veranstaltern werden umgesetzt“, kündigt Sabine Fischer (Leiterin der Stadtagentur) an. Vor zwei Jahren waren es nur 17 Programmpunkte gewesen.
Drei Stadtteile neu dabei
„Nur einige wenige ganz neue Formate sind diesmal dabei, aber dafür viele bewährte Projekte“, sagt Ralf Bröker (Leiter Kommunikation und Marketing bei der Vereinten Volksbank). Und mit dem Gartencafé „Tante Guste“ in Lembeck am 24.8. und am 7.9. sogar ein Veranstaltungsort, „der gar keine finanzielle Unterstützung haben, sondern mit dem Mädelsabend und der Rocknacht einfach nur wieder Teil des Kultursommers sein wollte“.
Besonders freut sich Sabine Fischer, dass im Gegensatz zum 2022er-Veranstaltungsreigen diesmal auch in den Stadtteilen Altendorf-Ulfkotte (Lesung mit Carsten Henn im RuhrKulturGarten, 30.8.), Deuten (Talent-Workshop „Soundwriting Days“ mit der Musikerin Julia Wnuk, 5./6.9.) und der Feldmark (Kunst-Kurs im Garten-Atelier von Ines Legewie in der Falkenstraße, 16.8.) kultursommerliche Duftmarken gesetzt werden.

Einige Spielorte des Programms sind als Dorstener Kulturstätten seit Jahren bestens bekannt. So veranstalten das Jüdische Museum Westfalen und das Central-Kino während des Kultursommers ebenfalls im Bürgerpark-Amphitheater ein Open-Air-Kino-Wochenende mit den Musik-Biopics „I’m not there“ (Bob Dylan) und „Amy“ (Amy Winehouse) sowie einer Filmmusik-Matinee mit dem Duo Coretto (16. bis 18.8.).
Auch die Aula der St. Ursula-Realschule (Benefizkonzert am 21.9. mit „Swinging Church“ zum 25-jährigen Bestehens des Lions Clubs Dorsten-Hanse) und die Marienkirche (wo der Musikverein Dorsten nach langer Schaffenspause sein 2. Weltmusikfestival vom 23. bis 25.8. auf die Beine stellen will und wo auch die Band „Flying Klezmer“ am 15.9. auftreten wird) sind beim Kultursommer vertreten.
Östricher Vielfalt
Der Reitanlage des Lippe-Bruch Gahlen hingegen ist bislang aber eher selten als Kreativ-Ort in Erscheinung getreten. Dort bietet das Format „Östricher Vielfalt“ am 14.9. ein Film- und Theaterfestival unter anderem mit der Gruppe Ten Sing und einem Improvisationstheater aus Dinslaken an.

Weiter im Programm: Offenes Singen im Treffpunkt Altstadt (17.8.) und im Lembecker Pfarrheim (18.8.), ein Konzert mit Confido Vocale & Camerata in der Neuen Schule an der Pliesterbecker Straße (28.9.) und vor allem viele Beiträge aus Rhade: mit Auftritten des Ökumenischen Frauenchors in der St. Urbanuskirche (25.8.) und beim Gemeindefest (8.9.), des Akkordeonspielrings Rhade in der St. Agatha-Kirche (22.9.) und am 25.8. ein Projekt, das die Schützenkapelle Rhade in der Corona-Zeit schon einmal verwirklicht hatte - die „Vorgarten-Ständchen“ nämlich.
Wie Sabine Fischer und Ralf Bröker mitteilte, sei die Laufzeit des Dorstener Kultursommers diesmal auf sechs Wochen gestreckt worden (vom 16. August bis 28. September) - um „Termin-Doppelungen“, wie es sie vor zwei Jahren gegeben hatte, zu umgehen. „Auch die Kommunikation und die Öffentlichkeitsarbeit sollen verbessert werden“, heißt es. Und zwar auch mit gedruckter Programm-Broschüre, die dann mit allen genauen Daten und Uhrzeiten erscheinen wird.
In 2026 wieder zentral?
Laut Ralf Bröker „ist nicht in Stein gemeißelt, dass der nächste Dorstener Kultursommer im Stadtjubiläumsjahr 2026 weiterhin dezentral stattfinden wird“. Das Konzept müsse immer wieder „Anreize für Weiterentwicklungen“ berücksichtigen.
Das hieße aber nicht, dass der Kultursommer dann womöglich wie früher auf dem Marktplatz stattfinden werde. „Wir haben in Dorsten einige geeignete Plätze“, so Bröker und nannte als Beispiel das Zechengelände, den Barkenberger See (mit Gemeinschaftshaus) und den Kanal (mit Bürgerpark).