Oma in Dorsten sauer: Enkel sorgt für Drogen-Razzia in ihrem Haus

© dpa

Oma in Dorsten sauer: Enkel sorgt für Drogen-Razzia in ihrem Haus

rnGerichtsprozess

Bei einer Drogenrazzia in Dorsten fanden Kripobeamte in der Wohnung eines jungen Mannes gut 300 Gramm Marihuana und ein Messer. Das Geschehen im Haus seiner Oma beschäftigte nun das Gericht.

Dorsten

, 10.01.2022, 10:00 Uhr / Lesedauer: 1 min

Der 21-jährige Angeklagte bewohnt eine Wohnung im Haus der Oma in Dorsten. Der Enkel hat seine Großmutter nach eigenen Angaben ziemlich sauer damit gemacht, dass in seiner Abwesenheit vor gut einem Jahr die Kripo mit einem Durchsuchungsbeschluss zu der gemeinsamen Adresse ausrückte.

Das Drogendezernat hatte einen anonymen Hinweis bekommen, dass er mit Rauschgift handelt. Die Polizisten wurden fündig. 320 Gramm Marihuana lagen auf dem Wohnzimmertisch. Dazu eine Feinwaage, Verpackungsmaterial - und ein Messer.

„Einkaufsgemeinschaft“ mit Freunden

Der junge Mann stritt ab, mit dem Stoff gedealt zu haben. Vielmehr habe er in einer „Einkaufsgemeinschaft“ mit Freunden einen Lieferanten beauftragt, das Cannabis für ihren Eigenbedarf vorbeizubringen. „Der hat dann die gesamte Tüte mit den anderen Sachen drei Tage bei mir gelagert“, sagte er vor dem Dorstener Schöffengericht aus.

Jetzt lesen

Der 21-Jährige beteuerte, dass er mit dem Thema Rauschgift abgeschlossen habe, das auch sein Verhältnis zu den Eltern sehr belastete. Inzwischen arbeite er wieder als Azubi in der Firma des Vaters, habe den Kontakt zu den alten Freunden abgebrochen.

Dass er nicht mit Drogen gehandelt habe, glaubten ihm Staatsanwältin und Gericht aber nicht. Dass mit dem Messer eine Waffe bereit gelegen hatte, machte die Sache für ihn nicht besser. Um die von der Anklagevertreterin geforderte Haftstrafe kam er herum. Urteil: ein Jahr und zehn Monate auf Bewährung.