Das „Markenzeichen“ des Hervesters: Als Ladendieb verzehrt er seine Beute zumeist in den Fluren der Supermärkte, ohne sie später an der Kasse zu bezahlen. Ob bei Kaufland in den Mercaden oder bei Rossmann in der Dorstener Innenstadt, ob bei Aldi oder Edeka in Hervest - immer wieder das gleiche Spiel: Cola, Jägermeister, Bier, den Inhalt von Sushi-Boxen, sogar eine kalte Pizza verschlang er schon direkt am Tatort.
Unter anderem dafür wurde der 29-jährige Mann aus Dorsten vor ein paar Monaten zu einer Bewährungsstrafe verurteilt, jetzt steht er wegen ähnlicher Vergehen erneut vor dem Dorstener Schöffengericht. Mal ging es dabei um eine Tüte Gummibären, mal um eine Flasche Sekt, mal um Getränkedosen. Und um weitere Diebstähle - so ließ er in einem Dorstener Baumarkt einen E-Scooter im Wert von 1.500 Euro mitgehen. Die Staatsanwältin gab im Gerichtssaal bekannt, dass noch eine weitere Sammelanklage gegen den Beschuldigten bevorsteht - mit sogar zehn neuen Vorfällen.
Gutachter wird tätig
Der geistig verwirrt wirkende Angeklagte gab die aktuellen Vorwürfe zu. Doch ist er tatsächlich schuldfähig? Das soll nun ein Gutachter klären. Schon nach der letzten Gerichtsverhandlung wurde ihm ein Betreuer zur Seite gestellt. Sein Mandant leide unter „paranoider Schizophrenie“, erklärte der Verteidiger des Beschuldigten - die sich unter Alkoholeinfluss verstärke. Die letzten sieben Wochen vor dem aktuellen Gerichtstermin habe der 29-Jährige in der LWL-Psychiatrie in Herten verbracht - sei dort aber aus disziplinarischen Gründen entlassen worden. Grund: fortwährender Alkoholkonsum.
Der Prozess wird fortgesetzt.
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