Neue Schule Dorsten Claas Römer: „Sie wird sehr oft schlechter gemacht, als sie ist“

Neue Schule Dorsten „wird sehr oft schlechter gemacht, als sie ist“
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98 angemeldete Schülerinnen und Schüler hatte der Schulentwicklungsplan von Juni 2024 für das kommende Schuljahr 25/26 an der Neuen Schule erwartet. Laut Vorlage für den Schulausschuss sollten es tatsächlich 78 sein, wobei die Erste Beigeordnete Nina Laubenthal die aktuelle Zahl auf 80 nach oben korrigierte. Dennoch: Dass die prognostizierten Zahlen bei der Neuen Schule in den letzten Jahren höher als die tatsächlichen Anmeldezahlen waren, ist kein Geheimnis.

Claas Römer (Grüne) sprach das Problem an und sorgte sich um den Ruf der Schule. Diese leide, wenn man die Sozialen Medien verfolge, unter einem sehr schlechten Ruf. „Sie wird sehr oft schlechter gemacht, als sie ist“, so Römer, der fragte, „wie wir diesen schlechten Ruf wegbekommen?“ Was werde dafür unternommen?

Kunstprojekt

Nina Laubenthal versicherte, dass die Stadt als Schulträgerin dabei unterstütze. Beispielsweise soll laut Schulleiterin Susanne Bender in einem Kunstprojekt den Schmierereien an der Schule begegnet werden. Mit einem Graffiti-Projekt wolle man beschmierte Wände anders gestalten. „Weiße Flächen verleiten dazu, dass sich Leute verewigen.“

Zudem, so Laubenthal, ist eine Aufwertung des Schulhofs geplant. Sitzmöglichkeiten und ein Soccerfeld sollen errichtet werden.

Holger Krajewski (CDU) warb dafür, in den niedrigen Anmeldezahlen auch etwas Positives zu sehen: „Wir beklagen uns immer über volle Klassen.“ An der neuen Schule könnten nun 20 Kinder pro Klasse unterrichtet werden und diese würden auf ein „sehr gutes Lernumfeld“ treffen. Die Gründe für die niedrigen Anmeldezahlen seien „mannigfaltig“, so Krajewski, der auch das Gymnasium Petrinum hinwies, das statt 109 erwarteten Schülern nur auf 93 kommt.

Gesamtschule muss ablehnen

Allerdings gibt es auch den umgekehrten Fall. Schulleiter Hermann Twittenhoff von der Gesamtschule Wulfen sagte auf Nachfrage, dass man bei 174 Anmeldungen zum neuen Schuljahr auch 32 Ablehnungen habe erteilen müssen. Was nicht ungewöhnlich sei: „Wir hatten schon mal mehr, wir hatten aber auch schon mal weniger.“

Bernd Schwane (CDU) hatte mit Römers Nachfrage und der Aussage zum schlechten Ruf ein grundsätzliches Problem. Es sei wenig produktiv, „wenn in öffentlicher Sitzung so etwas gesagt wird“. Aus Schwanes Sicht habe die Neue Schule, „was das Klientel betrifft, es schwerer als ein Gymnasium“. Claas Römer stellte daraufhin klar, dass er nur wiedergegeben habe, was in sozialen Medien stehe. „Es lag mir fern, die Schule schlecht zu reden.“

Enge Zusammenarbeit

Laubenthal sagte, dass alle im Ausschuss die Arbeit an der Neuen Schule schätzten. Alle Sozialarbeiterstellen (5) seien dort besetzt, die Aufwertung der Toilettenanlage werde dazu führen, dass es kurzfristig zu einer Verbesserung an der Neuen Schule komme. „Schule, Schulträger und Bezirksregierung arbeiten sehr eng zusammen.“