
© Stefan Diebäcker
Neue Ratsfraktion in Dorsten trägt einen ungewöhnlichen Namen
Kommunalpolitik
Tobias Stockhoff ist als Bürgermeister der Stadt Dorsten vereidigt worden. Doch die eigentliche Überraschung gab es schon vor der konstituierenden Ratssitzung: eine neue Fraktion.
Als Alterspräsidentin war es am Mittwoch die Aufgabe von Christel Briefs, den alten und neuen Bürgermeister von Dorsten ins Amt einzuführen. Es war ihr nach eigenem Bekunden eine „große Freude“, denn Tobias Stockhoff habe in seiner ersten Legislaturperiode als Bürgermeister „bemerkenswerte Schritte gemacht und große Spuren in der Stadt hinterlassen“.
Der Applaus fiel, sofern er nicht von der CDU-Mehrheit kam, eher verhalten aus.

Christel Briefs führte Tobias Stockhoff in seine zweite Amtszeit als Bürgermeister ein. © Stefan Diebäcker
Nicht nur die Amtseinführung des Bürgermeisters, sondern auch die Einführung und Verpflichtung der Ratsmitglieder ist in der konstituierenden Sitzung üblich. Zuvor war bekannt geworden, dass zwei Gruppierungen künftig gemeinsame Sache im Rat machen: Die PARTEI und Die Linke.
Linke-Vertreter Wilhelm Zachraj bestätigte am Rande der Ratssitzung, dass er von Die PARTEI angesprochen worden sei, eine gemeinsame Fraktion zu bilden. Die nunmehr dreiköpfige Gruppierung hat sich den Namen „Die FRAKTION feat. Die Linke“ gegeben - oder ausgeschrieben: Fraktion für Ratsangelegenheiten, Aktionismus, Kontroverses, Tiefgründiges und Initiativen gegen Oligarchie und Nepotismus. Politische Arbeitsgrundlage soll das Kommunalwahlprogramm der Linken sein.
Wenig überraschend fiel dagegen die Wahl der Bürgermeister-Stellvertreter aus: Die Liste mit Christel Briefs (CDU) als weiterhin erster stellvertretenden Bürgermeisterin und Achim Schrecklein (SPD) als neuem zweitem Stellvertreter von Tobias Stockhoff erhielt 37 Ja-Stimmen sowie jeweils vier Nein-Stimmen und vier Enthaltungen. Weitere Kandidaten gab es nicht.
Veränderungen gab es immer, doch nie waren sie so gravierend. Und nie so spannend. Die Digitalisierung ist für mich auch eine Chance. Meine journalistischen Grundsätze gelten weiterhin, mein Bauchgefühl bleibt wichtig, aber ich weiß nun, ob es mich nicht trügt. Das sagen mir Datenanalysten. Ich berichte also über das, was Menschen wirklich bewegt.
