Neues zu geplanten Baugebieten in Dorsten Ein Hoffnungsschimmer und ein Problemfall

Neubaugebiete: Hoffnungsschimmer auf der Hardt, Problemfall in Lembeck
Lesezeit

Bis große Flächen baureif gemacht werden können, geht schon mal etwas Zeit ins (Bau-)Land. Derzeit ist es in Dorsten vor allem ein städtisches Baugebiet, auf das viele Interessenten besonders lange warten: 50 Grundstücke, 100 Wohneinheiten, verteilt auf Einfamilienhäuser und Geschosswohnungen in bester Lage, auf einer landwirtschaftlich genutzten Fläche „An der Seikenkapelle/Nonnenkamp“ neben den dortigen Schulen auf der Hardt. Sieben Jahre ist es her, dass das frühzeitige Beteiligungsverfahren gestartet war.

Doch bevor die städtische Wirtschaftsförderungsgesellschaft WinDor sich dort überhaupt mit der Vermarktung, der Erschließung und der Bebauung beschäftigen und der Bebauungsplan auf die Reise geschickt werden kann, muss erst einmal ein großes Regenrückhaltebecken zur Entwässerung gebaut werden. Und zwar an der Fährstraße/Maßkamp - doch die Kauf-Verhandlungen mit dem Eigentümer, dem das dortige dringend benötigte Grundstück gehört, zogen sich lange hin.

Doch nun ein Hoffnungsschimmer: Baudezernent Holger Lohse konnte in der Sitzung des Dorstener Umwelt- und Planungsausschusses auf Nachfrage von Michael Haake von den Grünen eine wichtige Neuigkeit verkünden: „Wir sind mit den Vereinbarungen so gut wie am Ziel angekommen, sodass wir uns getraut haben, in die Umsetzung der Baumaßnahme einzusteigen“, sagte er: „Eine entsprechende Beauftragung ist unterzeichnet.“

Witte-Siedlung aus der Vogelperspektive
Bei der geplanten Erweiterung der Witte-Siedlung tauchen rechtliche Probleme auf. © Geonetzwerk Metropole Ruhr

Es dürfte aber noch ein paar weitere Jahre dauern, bis die ersten Häuser am Nonnenkamp stehen. Schneller als bislang geplant soll es bei einem anderen geplanten Neubaugebiet gehen, und zwar im Norden der Stadt, in Lembeck. Die Politik hatte Anfang 2024 grünes Licht dafür gegeben, die Erweiterung der Wohnbebauung am Kaisersweg in das Arbeitsprogramm des Planungsamts aufzunehmen.

Westlich des bestehenden Wohngebietes am Lebensteinring stehen dafür Flächen zur Verfügung. Die Flächen haben eine Gesamtgröße von drei Hektar, theoretisch könnten rund 30 Baugrundstücke vorbereitet werden.

Das Bauleitverfahren war nach dem Willen der Stadt zunächst in die Priorität 3 eingestuft werden. Bevor die Pläne konkret angegangen werden, sollte nämlich erst die Planung des Lembecker Baugebiets „Erweiterung der Witte-Siedlung“ (Ecke Rhader Straße/Zur Reithalle) umgesetzt werden. Doch in der jüngsten Sitzung des Umwelt- und Planungsausschusses hat das Baugebiet „Kaisersweg“ auf mehrheitlichen Beschluss die Priorität 2 bekommen.

Der Grund ist allerdings ein unliebsamer: Es ist nämlich inzwischen unklar, wann und ob überhaupt es zur Umsetzung des Baugebiets „Witte-Siedlung“, wo 30 Wohneinheiten geplant sind, kommen wird. Das dortige Verfahren sei laut Holger Lohse zwar soweit handwerklich abgeschlossen, „sodass wir fähig wären, der Politik einen Satzungsbeschluss zu unterbreiten“.

Doch nach seinen Worten gibt es nun das Problem, dass die übergeordnete Regionalplanung, nach der sich die Stadt zu richten habe, damit „nicht kompatibel“ sei.

Offene Rechtsfragen

„Das ist eine Rechtsfrage, die im Moment in der Klärung und deren Ausgang offen ist“, so Lohse. Deswegen wolle die Stadt jetzt damit beginnen, an den Kaisersweg-Plänen zu arbeiten, „damit wir keine Zeit verlieren, wenn die Witte-Siedlung nicht zum Zuge kommen sollte“.