Nachdem das alte Gemeindehaus der evangelischen Kirchengemeinde und das benachbarte frühere schmucklose Kita-Gebäude an der Glück-Auf-Straße vor gut einem Jahr abgerissen worden waren, reckt sich an gleicher Stelle neben dem Glück-Auf-Platz und der Kreuzkirche im Dorstener Stadtteil Hervest nun ein mächtiger Rohbau unübersehbar aus dem Boden.
Im September 2024 war das Diakonische Werk Gladbeck-Bottrop-Dorsten mit dem Bau seines „integrativen Zentrums“, dessen Baukosten sich auf ungefähr 6,2 Millionen Euro belaufen werden, gestartet. Sebastian Schwager (kaufmännischer Geschäftsführer des Werks) freut sich, dass nun endlich sichtbar wird, was lange geplant wurde: „Bei uns steht die Inklusion im Mittelpunkt - mit unterschiedlichen Angeboten unter einem Dach“, sagt er. In dem energetischen Neubau mit seinen zwei Obergeschossen plus Staffelgeschoss werden nämlich gleich mehrere Einrichtungen einziehen.
Geplant ist demnach ein Kontakt- und Begegnungszentrum für Menschen mit und ohne psychische Erkrankung. Dazu eine Außenwohngruppe für 16 Personen mit psychischen Erkrankungen, die aus der bereits jetzt bestehenden Einrichtung ins neue Domizil umziehen wird.
Auch sechs Appartements für Menschen mit psychischen Erkrankungen, die individuelle Assistenzleistungen über das Ambulant Betreute Wohnen erhalten, werden dort entstehen.

Darüber hinaus werden in der Immobilie elf seniorengerechte moderne Wohnungen eingerichtet, für die das „Wohnen mit Service“-Angebot des Diakonischen Werks mit gebucht werden könne. Interessierte können sich schon jetzt bei der zuständigen Sachbearbeiterin Lea Freundlieb (Tel. 02041-70628-763) melden. Ins Gebäude einziehen und Räume anmieten wird auch die Familienbildungsstätte, deren Betreiber der Verband evangelischen Kirchengemeinden in Dorsten ist.
Wohl im Juli 2026 fertig
Nach Auskunft des Diakonischen Werks sind das Kellergeschoss, das Erdgeschoss und im ersten Obergeschoss die Wände fertiggestellt sowie die Decken gegossen. In dieser Woche werde mit den Wänden im zweiten Obergeschoss begonnen. Wenn das Staffelgeschoss gemauert wird, werden die Fenster und Türen in den unteren Geschossen eingebaut. „Erst wenn das Gebäude dicht ist, können die Installationsarbeiten von Elektro, Heizung und Sanitär beginnen“, heißt es.

Eine Herausforderung sei die Logistik, da vor Ort keine großen Lager- oder Aufstellflächen vorhanden sind. „Das ist mit einem nicht unerheblichen organisatorischen Aufwand verbunden, den wir aber bisher gut lösen konnten“, so Sebastian Schwager.
Allerdings hätten die niedrigen Temperaturen der vergangenen Wochen zu Verzögerungen geführt, da bestimmte Materialien nur ab konstant plus 5°C verbaut werden dürfen. „Die Fertigstellung erfolgt deshalb etwas später als geplant, voraussichtlich im Juli 2026“, heißt es vonseiten des Diakonischen Werks.