Damit hatten auch die Richter nicht gerechnet: Im Prozess um einen brutalen Überfall auf einen Radfahrer in Wulfen-Barkenberg gibt es plötzlich einen weiteren Verdächtigen. Der mutmaßliche Mittäter ist ausgerechnet von einem Zeugen benannt worden, der von einem der beiden angeklagten Brüder unbedingt zu dem Fall gehört werden sollte. Doch das ist noch nicht alles.
Bei dem weiteren mutmaßlichen Verdächtigen soll es sich um einen weiteren Bruder des Angeklagten handeln. Der Mann saß bei der Zeugenvernehmung vor dem Essener Schwurgericht am Freitag sogar auf den Zuschauerplätzen. Möglich, dass auch er in Zukunft noch festgenommen wird. Während der Verhandlung hat die Staatsanwaltschaft allerdings noch nicht reagiert.
Schmerzensgeld gefordert
Den Angeklagten wird vorgeworfen, im März dieses Jahres den Nebenbuhler des älteren Angeklagten mit weiteren noch unbekannten Komplizen verfolgt und zusammengeschlagen zu haben. Dabei sind laut Anklage auch Eisenstangen und ein sogenannter Totschläger zum Einsatz gekommen. Die Ärzte hatten später unter anderem ein Schädel-Hirn-Trauma festgestellt.
Das Opfer fordert über seinen Anwalt Dirk Wolterstädt inzwischen mindestens 5.000 Euro Schmerzensgeld. Die Angeklagten sollen grundsätzlich auch schon Zahlungsbereitschaft signalisiert haben. Die Anklage lautet auf versuchten Totschlag. Urteile im Januar.
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