Trotz Unschuldsbeteuerungen verurteilt: Der Angeklagte neben Verteidiger Dirk Wolterstädt.

Trotz Unschuldsbeteuerungen verurteilt: Der Angeklagte neben Verteidiger Dirk Wolterstädt. © Jörn Hartwich

Nach Ausraster auf Schützenfest: Vater muss ins Gefängnis

rnLandgericht Essen

Ein Mann aus Dorsten soll immer wieder ausgerastet sein. Er selbst hat das bestritten. Verurteilt wurde er trotzdem.

Dorsten/ Essen

, 27.06.2022, 10:00 Uhr / Lesedauer: 1 min

Nach einer Serie von unerklärlichen Wut-Ausrastern ist ein Vater aus Hervest-Dorsten verurteilt worden. Die Richter am Essener Landgericht haben drei Jahre Haft verhängt.

Der Angeklagte weiß selbst, dass er reizbar ist. Vielleicht greift er auch deshalb immer wieder zum Marihuana. Selbst vor seinem Termin bei einem vom Gericht beauftragten Psychiater hatte er noch schnell einen Joint geraucht. So etwas hatte der Gutachter auch noch nicht erlebt.

Alleine scheint der 28-Jährige nicht mehr von den Drogen loszukommen. Nach eigenen Angaben ist er nur auf der Arbeit „clean“.

„Sie konnten sich nicht im Zaum halten“

Die Richter haben keinen Zweifel, dass der Angeklagte 2019 auf dem Schützenfest in Holsterhausen eine Frau angerempelt und ihrem Begleiter die Nase gebrochen hat. Der Grund? Offenbar schlechte Laune. „Sie konnten sich mal wieder nicht im Zaum halten und haben überreagiert“, so die Richterin beim Urteil.

Später soll der Angeklagte in Hervest sogar versucht haben, nachts einen anderen Mann auszurauben. „Gib mir all Deine Sachen, sonst schieße ich“, soll er sich damals geäußert haben. Das Opfer hatte jedoch flüchten können.

Vor Gericht hat der 28-Jährige die Taten bestritten. Auch Verteidiger Dirk Woltertädt hatte aufgrund von verbleibenden Zweifeln Freispruch beantragt. Die Richter sahen das jedoch anders.