Mutter (32) aus Herten fast getötet Dorstener Ex-Richterin enthüllt bedrohliche Details

Bluttat auf offener Straße: Richterin enthüllt bedrohliche Details
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Im Prozess um einen mutmaßlichen Mordversuch auf offener Straße in Herten ist über eine frühere Dorstener Amtsrichterin bekannt geworden, dass der angeklagte Vater (34) offenbar schon vor zwei Jahren konkrete Gewaltanschläge auf Richter und Anwälte im Kopf hatte. Angeblich hatte der Mann „fünf bis sechs Taten geplant, die ihn in die Nachrichten bei RTL bringen“.

Die Richterin war im Jahr 2021 am Amtsgericht Dorsten für Strafsachen zuständig. Innerhalb weniger Monate hatte sie zweimal mit dem Vater als Angeklagten zu tun. Beide Male sei es um Gewaltvorwürfe im Zusammenhang mit einem Sorgerechts-Streit gegangen.

„Der Angeklagte war extremst anstrengend, hat die ganze Zeit nur dazwischen geredet“, erinnerte sich die Richterin. Sie habe letztlich sogar Ordnungsgelder verhängt.

Anwalt machte sich Sorgen

Unmittelbar vor dem wenige Tage später anberaumten Fortsetzungstermin im Dezember 2021 habe sie dann kurzfristig die Information erhalten, dass der Angeklagte nicht zum Nachmittags-Termin erscheinen könne, weil er vormittags in eine Klinik eingewiesen worden sei.

Der damals bereits anwesende Verteidiger des 34-Jährigen habe ihr daraufhin etwas anvertraut. „Der Anwalt machte sich Sorgen, dass der Angeklagte bald eine Gewalttat begehen könnte. Der Mann sei völlig fixiert darauf, sein Kind wiedersehen zu können“, schrieb die Richterin später in einem Vermerk.

Hausverbot erteilt

Mehrere Familienrichter und Anwälte in Dorsten sollen damals bereits Droh-E-Mails von dem 34-Jährigen erhalten haben.

Wegen der Gefahrenlage war gegen den Vater am Amtsgericht Dorsten zudem ein Hausverbot ausgesprochen worden.

Kurz bevor der Fortsetzungstermin endgültig abgesagt worden sei, so die inzwischen an ein Landgericht abgeordnete Richterin weiter, sei der Vater plötzlich doch draußen vor dem Amtsgericht Dorsten aufgetaucht - und zwar „mit mehreren intravenösen Zugängen im Arm“.

Der pöbelnde 34-Jährige hatte sich offenbar kurzerhand selbst aus dem St. Elisabeth-Krankenhaus Dorsten entlassen. Seinem damaligen Dorstener Verteidiger soll es nur mühsam gelungen sein, den Vater zur Rückkehr ins Krankenhaus zu überreden.

Not-OP rettete Frau das Leben

Im Prozess vor dem Schwurgericht geht es um eine mutmaßliche Messerattacke auf seine geschiedene Frau (32) am 16. Januar in der Straße „Über den Knöchel“ in Herten. Der Vater soll vor den Augen des fünfjährigen gemeinsamen Sohnes zwölfmal mit einem Messer auf die Hertenerin eingestochen haben.

Die Frau erlitt lebensbedrohliche Verletzungen. Eine Not-Operation rettete ihr das Leben.

Der Angeklagte weist die Vorwürfe zurück: Er will seiner Ex-Frau angeblich das Messer entrissen und sich mehr oder weniger nur gewehrt haben.

Der Prozess wird fortgesetzt.

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