Fünf Jahre ist es her, da durften sich die Dorstener Filmfreunde auf die Premiere einer Open-Air-Kinoreihe im Bürgerpark Maria Lindenhof freuen. Denn mit finanzieller Unterstützung des Bürgerfonds von „Wir machen Mitte“ waren damals dort gleich zwei Leinwand-Leckerbissen zu sehen - unter anderem als Schauplatz des Festival-Reigens „Filmschauplätze NRW“ .
Nun wird das inzwischen überdachte Amphitheater der Oude Marie nach 2019 erneut zum Freiluft-Kino-Ort - dem „Dorstener Kultursommer“ von Vereinter Volksbank und Stadtagentur sei Dank.
Denn am Wochenende (16./17./18. August) wird es in einer Gemeinschaftsproduktion von Jüdischem Museum Westfalen, Central-Kino und Bürgerparkverein ein Open-Air-Festival unter dem Motto „Musik im Film“ geben - mit einer Bob-Dylan-Filmbiografie und einem Amy-Winehouse-Dokumentarfilm.

„Der Ort passt perfekt zum Thema“, sagt Dr. Kathrin Pieren, Leiterin vom Jüdischen Museum. „Hier finden ja auch viele hervorragende Konzerte der Oude Marie statt.“ Und auch die Kooperationspartner passen gut zusammen - gibt es doch seit drei Jahren eine regelmäßige Reihe von jüdischen Filmen im Central-Kino zu sehen.
Jüdischer Hintergrund
Auch die musikalisch-filmischen Protagonisten der Kino-Festival-Filme im Bürgerpark haben einen jüdischen Hintergrund: Bob Dylan (geborener Robert Zimmermann) wuchs mit dem jüdischen Glauben auf, bevor er zum Christentum konvertierte. Und die stimmgewaltige und mit sechs Grammys ausgezeichnete Amy Winehouse ist Tochter jüdischer Einwanderer aus Minsk.

Gezeigt werden die Filme auf einer sieben mal vier Meter großen LED-Leinwand, jeweils kurz nach 20 Uhr. Der Eintritt ist frei. Das gilt auch für den Festival-Musik-Part: Am Sonntag steht um 11 Uhr eine Filmmusik-Matinee mit dem Duo Corretto an.
Mit „I’m Not There“ wird am Freitag eine Filmbiografie über Bob Dylan aus dem Jahr 2007 gezeigt. Der Film hat keine Handlung im klassischen Sinn und ist nicht chronologisch aufgebaut. Er zeigt in sechs verschiedenen Handlungssträngen Figuren, anhand derer unterschiedliche Schauspieler Facetten aus dem Leben von Bob Dylan darstellen
Der Filmtitel bezieht sich auf den Song „I’m Not There“, den Dylan zusammen mit The Band während der Basement Tape Sessions im Jahr 1967 aufnahm, den er jedoch nicht veröffentlichte. Mit dem Film wurde das Lied erstmals „offiziell“ veröffentlicht.

Amy (Originaltitel: Amy – The Girl Behind the Name) ist ein britischer Dokumentar-Kinofilm aus dem Jahr 2015, der sich um das Leben von Amy Winehouse dreht. Der Film, der am Samstag gezeigt wird, beschreibt ihren Werdegang bis hin zu ihrem Tod im Alter von 27 Jahren in 2011 durch eine Alkoholvergiftung.
Unveröffentlichte Songs
Ihre Probleme mit privaten Beziehungen, Bulimie und einem Hang zur Selbstzerstörung werden ebenfalls thematisiert. Die Dokumentation setzt sich aus Interviews mit Winehouse, Freunden, Verwandten und Arbeitskollegen zusammen. Ein Auftritt Winehouse‘ auf dem Virgin Festival und unveröffentlichte Lieder sind ebenfalls Teil des Werks.

Am Sonntag (18.8.) ab 11 Uhr präsentiert das vor allem von seinen Auftritten bei den Dorstener Stadtklängen bekannte „Duo Corretto“ sein Programm „Die fabelhafte Welt der Filmmusik“ und spielt Filmklassiker im neuen Gewand.
Die virtuose klassische Geigerin und der erfahrene Jazzmusiker bewegen sich sicher in allen Stilrichtungen und überzeugen durch einfallsreiche Arrangements, viel rhythmisches Gefühl, sensibles Gespür für die jeweilige Atmosphäre und überspringende Freude am Musizieren. Kleine Geschichten und lustige Anekdoten zu der jeweiligen Filmmusik runden das Programm ab.