Noch am Freitag (20.10.) verhieß der Wetterbericht eine hohe Regenwahrscheinlichkeit. Doch es kam ganz anders. Sonnenschein und der vom Regen zuvor aufgeweichte Boden sorgten am Samstag (21.10.) für geradezu perfekte Bedingungen.
Nur die Parkplatzsituation trübte eine wenig das Gesamtbild. Aber mit Eifer und viel Engagement bekamen die Organisatoren auch dieses Problem in den Griff. Die Autos wurden einfach auf mehrere kleinere Parkplätze verteilt.

Bürgermeister Tobias Stockhoff schwenkte Startflagge
Schon früh füllten sich die Zuschauerränge und als Bürgermeister Tobias Stockhoff um 13.10 Uhr die Startflagge schwenkte, dürften sich bereits an die 1.000 Zuschauer auf dem Gelände befunden haben.
Und die bekamen ein rundherum sehenswertes Rennen geboten: Zwar machte es der aufgeweichte Boden für die Fahrer schwerer, andererseits garantierte das spektakulärere Kurvenfahrten und Überholmanöver.
Trotzdem blieb es über das gesamte Rennen fair und auch das „Safety-Car“ wurde nach der Einführungsrunde nicht mehr benötigt. Wenige Minuten vor dem Start wurde in der Boxengasse noch emsig gewerkelt, um die Zweitakter perfekt abzustimmen. Damit glänzen schon im vergangenen Jahr vor allem die Bottroper Teufelskerle, die 2022 einen Doppelsieg eingefahren hatten. Daran wollten sie auch in diesem Jahr anschließen, was ihnen letztlich auch gelang.

Der Kopf hinter dem Doppelerfolg war einmal mehr Schrauber Armin Hartmann. Er hatte die Mofas im Vorfeld penibel abgestimmt. „Auf Asphalt könnten unsere Mofas schon 80 bis 90 km/h fahren“, verriet der Bottroper.
Auf dem weichen Terrain in Dorsten seien aber andere Prioritäten zu setzen: Harte Polster, eine zum Wetter passende Düsenabstimmung des Vergasers und Reifen mit groben Profil seien da besonders wichtig. Noch am Freitag hätte er wegen der hohen Luftfeuchtigkeit eine ganz andere Abstimmung des Vergasers gewählt, so Hartmann. Zudem habe man sich aus den neuen Bundesländern von den Simson-Profis allerlei abgeschaut.
Teufelskerle I aus Bottrop dominierten
Wie schon im Vorjahr dominiert Team 1 der Bottroper mit Andy Neurober, Qurin Kummer, die am Ende mit 146 Runden den Sieg einführen. Auf dem 2. Platz landete Team 2 mit Mirko Strehlau und Sandra Peschke, die 138 Runden absolvieren konnten.
An die Dominanz der Bottroper Überflieger vermochten die Dorstener Mofafahrer zwar nicht zu rütteln, dennoch gelang ihnen ein echter Überraschungscoup. Gleich zwei Dorstener Teams teilten sich diesmal den hervorragenden dritten Rang. Für das „Hardt am Limit-Team“ Fellerhoff Company c/o Muth (Hans Muth, sowie Luca und Stefan Fellerhoff) war es sogar eine Premiere, um die sie am Vortag noch arg bangen mussten.
„Für unsere Peugeot Fox hatten wir uns einige Teile online bestellt, die erst am Freitag geliefert wurden“,, erzählte Hans Muth. Bis in die Nacht habe schrauben müssen, um das Mofa startklar zu bekommen. Doch die Mühe zahlte sich aus.

Reparatur mit einer Bierdose
Und auch am Renntag stand das Glück den Dorstenern bei. Als von der Peugeot Fox während des Rennens der Auspuff abgefallen war, gaben die „Fellerhoffs“ nicht auf. Stattdessen brachte eine unkonventionelle Reparatur die Rettung: Eine Bierdose, die sich rein zufällig in der Boxengasse verirrt hatte, ersetzte kurzerhand das fehlende Endrohr. Dazu etwas Panzertape - prompt war das Mofa wieder startklar und konnte das Rennen erfolgreich beenden.
Gerne teilte man sich da den dritten Rang mit Team „Kermit“ (Uli Regen, Frank Ruhnau, Traugott Paul, Alf Nolde und Olaf Steinel), schließlich handelte es sich ebenfalls um ein Dorstener Crew.
„Das hat in der Geschichte der Veranstaltung noch kein Vereinsmofa geschafft und diesem Jahr haben es gleich zwei Dorstener Vereinsmofas rundengleich auf dem dritten Platz geschafft“, freute sich auch der Sportliche Leiter von Hardt am Limit, Florian Klomfaß, über das so nicht erwartete Abschneiden der Lokalmatadoren.
Auch das Holsterhausener Chapter von „Hardt am Limit“ wagte sich als „De Acker Drummels“ auf die Strecke. Myriam, Bibbi, Arne und Paul holten nach 81 Runden den 20. Rang.

Die weite Anreise aus Osterholz bei Bremen hinderte sogar ein Newcomer-Team nicht daran, mit einer nahezu originalgetreuen Hercules Prima im Bestzustand anzutreten.
„Die haben wir als echtes Schnäppchen für 150 Euro ergattern können“, schwärmten Domenica Hinken und Saskia Winkel, die das Gefährt auch selber führen. Immerhin, das Super-Schnäppchen erwies sich zudem noch als besonders haltbar und überstand das zweistündige Rennen ganz ohne Blessuren.
Pechvögel des Tages waren allerdings die Fahrer der Dorstener Gruppe „Lanzen“, die nach nur sechs Runden die Segel streichen mussten. Nach einem abgefallenen Auspuff im Vorjahr war es diesmal ein Kolbenfresser, der alle Hoffnungen auf eine gute Platzierung zunichtemachte.
Die Stimmung im Team blieb dennoch ausgezeichnet. Schließlich zählten das Dabeisein und der Spaß an diesem Tag. Und gerade den Spaß hatten alle Teilnehmer gemeinsam.
1. Teufelskerle I (Bottrop, 146 Runden, 2. Teufelskerle II (Bottrop, 138 Runden), 3. Kermit Racing-Team (131 Runden); 3. Fellerhoff Company c/o Muth (131 Runden), 12. Zündappdonner Alt Schermbeck (101 Runden) ; 15. Auf Burg Potti klappert der Cludo (98 Runden); 20. De Acker Drummels (13 Runden), 27. Lanzen (6 Runden)
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