Modernste Technik in der Region Das ist neu im Central-Kino in Dorsten

Central-Kino hat nun die modernste Technik in der Region
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Die Zuschauer, die am 12. Juli in der abendlichen Hauptvorstellung die Filmvorführung von „Mission Impossible“ besucht haben, waren sich sicherlich nicht bewusst, dass sie einer echten Premiere beigewohnt haben.

„Wir haben den Film extra von Saal 2 in den großen Saal 1 verlegt“, sagt Ayla Öztürk vom Central-Kino in Dorsten. Denn dort ist an dem Tag im ersten Probelauf ein technisches Gerät in Betrieb genommen worden, auf das das Kino-Team „richtig stolz“ ist.

Seitdem werden im Hauptsaal 1 die Filme nämlich mit einem Digital-Projektor auf die Leinwand geworfen, der auf dem „allerneuesten Stand der Technik ist“, wie Laura di Betta (Central-Kino) betont.

„Die jüngste Generation, die von der führenden kanadischen Firma Christie produziert wird.“ Das Besondere daran: „Er hat keine konventionellen Lampen mehr, die den Film auf die Leinwand leuchten, sondern nutzt Lastertechnik als Lichtquelle.“

Mit Bundesförderung

90.000 Euro hat das schwarze Gerät gekostet, zu 80 Prozent vom Bund gefördert, aus einem der letzten Nach-Corona-Hilfsprogramme für Arthouse-Kinos. Davon profitiert das Dorstener Central-Kino noch einmal im Oktober, wenn auch die Säle 2 und 3 mit einer solchen Technik ausgestattet werden.

„Nur 15 Prozent der Kinos im Ruhrgebiet überhaupt haben einen solchen Laserprojektor“, sagt Laura di Betta. Sie ist froh, dass die Neuanschaffung pünktlich zu den Blockbustern „Oppenheimer“ und „Barbie“ in Betrieb gehen konnte, die derzeit abwechselnd in Saal 1 gezeigt werden. „Denn gerade solche bildgewaltigen und farbintensiv produzierten Filme profitieren von der neuen Technik.“

Der Grund: Saal 1 hat inzwischen eine 4K-Leinwand und auch der neue Projektor arbeitet mit der 4K-Auflösung. „Damit ist er doppelt so präzise wie das vorherige Vorführgerät“, betont Patrick Gelzer, der seit mehr als vier Jahren als Projektionist im Central-Kino dafür sorgt, dass das Publikum einen störungsfreien Film-Genuss auf den insgesamt fünf Saal-Leinwänden hat.

Ayla Öztürk und Laura di Betta, die beiden Leiterinnen des Central-Kinos in Dorsten, mit einem ganz alten „Projektor-Schätzchen".
Ayla Öztürk und Laura di Betta, die beiden Leiterinnen des Central-Kinos in Dorsten, mit einem ganz alten „Projektor-Schätzchen". © Michael Klein

Doch ist es nicht nur die bessere Optik, die den Neuzugang so lohnenswert macht. „Die neuen Projektoren werden für 30 bis 40 Prozent Energieersparnis sorgen“, sagen die beiden Betriebsleiterinnen. Denn die bislang eingesetzten Lampen, die jeweils einen Anschaffungswert von 1.000 Euro haben, hätten eine Laufzeit von allerhöchstens 2.000 Stunden und müssen folglich alle vier bis fünf Monate ausgewechselt werden. „Für die Lasergeräte kommt allerhöchstens einmal in drei Jahren ein Servicetechniker vorbei.“

Zwei Tage lang hat sich der freischaffende Medientechniker Christian Bühring aus Buer für den Einbau der neuen Technik Zeit genommen. So lange dauerte es, bis schließlich alle Farb- und Auflösungseinstellungen auf der Großleinwand perfekt aufeinander abgestimmt waren.

Zutritt zum Projektionsraum bei laufendem Betrieb haben seitdem übrigens nur noch Mitarbeiter mit besonderer Sicherheitsschulung. „Der Laser reflektiert sehr stark. Wer nicht richtig aufpasst, muss damit rechnen, dass sein Augenlicht womöglich beschädigt wird“, erklärt Patrick Gelzer.

Digital gesteuert

Der Filmvorführer des Central-Kinos steuert von seinem Arbeitsplatz per Laptop den Server für die Projektoren. „Auch die Filmkopien bekommen wir von den Verleihfirmen digital zugeschickt“, sagt er.

Kein Vergleich mehr mit der Arbeit an den Mammut-Filmprojektoren aus der Vergangenheit, wie einer von ihnen als „altes Ausstellungs-Schätzchen“ im Obergeschoss steht.

Ayla Öztürk ist seit 2004 im Central-Kino tätig, das damals noch von Bernhard Brüggemann und seinem Sohn Martin betrieben wurde. Laura di Betta hat sogar schon 1992 als Schülerin im Central-Kino Taschengeld hinzu verdient.

Beide kennen die Zeiten der analogen und laserfreien Technik noch aus dem Effeff. „Damals musste man immer die großen Filmrollen schleppen und wechseln“, erinnert sich Ayla Öztürk. „Und die waren echt schwer“, sagt Laura di Betta.

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