Ritterkampf, Spielleute und Markttreiben Mittelalter-Tross zieht zum Spektakel nach Dorsten

Ritter, Gaukler, Krämer: Mittelalter-Spektakel auf Schloß Lembeck
Lesezeit

Der ganze Tross bewegt sich zum nächsten Hof weiter: Nachdem ihr mittelalterliches Osterspektakel mehr als zehn Jahre lang der Hohensyburg in Dortmund seine Aufwartung gemacht hatte, zieht die Veranstaltungsagentur „Sündenfrei“ aus (Miet-)Kostengründen nun erstmalig mit Sack und allerlei Pack von den Süd- an den Nordrand des Ruhrgebiets - in den Park von Schloß Lembeck.

„Eine wunderschöne Kulisse“, freut sich Henri Bibow, der für die PR-Arbeit der Veranstaltung zuständig ist, auf den neuen Standort: „Und die gräfliche Familie unterstützt uns dort sehr.“

Nachdem die nostalgisch gewandeten Krämer, Handwerksleute und Mundschenke an Gründonnerstag und Karfreitag ihre 50 Stände und auch die mehr als 100 Ritter, Edelfrauen, Gaukler und Spielleute ihre Zelte aufgebaut haben werden, öffnen sich von Ostersamstag bis Ostermontag (19. bis 21. April) für die Öffentlichkeit die Wasserschloss-Tore in der Herrlichkeit von Dorsten.

„Ein Markttreiben wie anno dazumal, ein zünftiges Ritterturnier und ein unterhaltsames Bühnenprogramm“, versprechen die Organisatoren.

Die Spielleute „Cradem Aventure"
Die Spielleute „Cradem Aventure“ treten auf der Bühne auf. © Bibow

50 solcher Mittelalter-Spektakel veranstaltet die Agentur „Sündenfrei“ bundesweit - vom Schwarzwald bis hin nach Stralsund. Auch für Lembeck kündigen die Veranstalter aus Sachsen als Höhepunkte spannende Wettstreite hoch zu Ross an: Kämpfe - Ritter gegen Ritter - wie sie schon seit Hunderten von Jahren ausgetragen werden. Mindestens vier Ritter messen täglich von Samstag bis Montag, jeweils um 13 Uhr und um 16.30 Uhr, in zwei Turnieren ihre Kräfte.

Doch zuvor müssen die edlen Recken so manche Geschicklichkeitsübung absolvieren. Das gelingt der Showtruppe „Wenzels Ritterspiele“ mit tollen Stunts und frechen Sprüchen. „Die Zuschauer können aus sicherer Entfernung zuschauen und zujubeln“, heißt es, nachdem am Ende drei geborstene Lanzen den Sieg im „hohen Gestech“ bedeutet haben werden.

Stunts und freche Sprüche

Nicht nur die Turnierbahn wird in Lembeck besser präpariert sein als auf Hohensyburg, „wo wir eine schiefe Wiese hatten“, so Bibow. Auf dem weiteren Geläuf können sich die Zuschauer auf einem bunten Jahrmarkt mit zahlreichen Attraktionen tummeln: Karussell, Schießbahnen und Spielplätze für Kinder, Garbräter, Bäckereien und Tavernen, Handwerkerstände zum Mitmachen für jedermann und Händler aus aller Herren Länder.

Steinmetz bei der Arbeit.
Auch althergebrachte Handwerkskunst wird präsentiert. © Henri Bibow

Ritter demonstrieren ihre Rüstungen und erklären, wie fahrende Ritter einst gelebt haben mögen. Neugierige Besucher können in die Schlafzelte schauen: ein Häuschen aus Stoff und Stroh, mit einigen Holzkisten und Stühlen als Mobiliar. Zum Markttreiben gehört ein familienfreundliches (Bühnen-)Programm aus Musik und Gaukelei, das an unterschiedlichen Orten tagsüber dargeboten wird.

Dabei sind die Spielleute „Cradem Aventure“, urige Musikanten aus dem Norden, die auf alten Instrumenten die „Hits“ aus dieser Zeit spielen.

Meistergaukler Lupus zeigt die „Überlistung der Schwerkraft“ mit seinen großartigen Jonglagen, die Artisten „Vitek“ aus Prag führen die Geschichte von Romeo und Julia in einer luftigen Höhe von fünf Metern auf und eine reisende Ritterschar präsentiert den Kinderdrachen Kalida mit „schönen Märchen für Rotznasen und deren Aufpasser“.

Öffnungszeiten und Preise

Geöffnet ist das Mittelalter-Treiben an allen drei Tagen von 11 bis 19 Uhr, bei mildem Wetter wohl auch ein Stündchen länger. Der Eintritt inklusive der Turniere, Konzerte und Luft-Artistik-Programme kostet 15 Euro für Erwachsene und 5 Euro für Kinder. Kinder im Vorschulalter erhalten freien Eintritt. Gäste in historischer Gewandung des Mittelalters müssen nur 10 Euro zahlen. Hunde an der Leine sind gestattet. Kostenpflichtige Parkplätze (5 Euro) sind direkt neben dem Gelände ausgewiesen.