Auf der Jagd nach Mister X Kultspiel-Detektive können nun auch in Dorsten ermitteln

Jagd nach Mister X: Kultspiel-Detektive ermitteln nun auch in Dorsten
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Das Londoner Original-Spielfeld und die Dorstener Variation.
Das Londoner Original-Spielfeld und die Dorstener Variation. © Michael Klein

Im Hause Schlüter gab es schon immer ein großes gemeinsames Familien-Hobby: „Mit meinen Eltern und Geschwistern haben wir seit 1979 alle Brett- und Kartenspiel-Neuheiten ausprobiert, die als jeweiliges ‚Spiel des Jahres‘ ausgezeichnet worden sind“, erzählt Sebastian Schlüter. Eines dieser Top-Spiele hat der Dorstener dabei besonders in Herz geschlossen - und nun von diesem Klassiker eine „Heimatstadt-Version“ als Spiel-Erweiterung, deren Kartenmaterial ab sofort bei der Stadtagentur Dorsten an der Lippestraße erhältlich ist.

Die Rede ist von Scotland Yard - ein acht Millionen Mal verkauftes Kultspiel für zwei bis sechs Personen, das seit 1983 weltweit Erwachsene, Jugendliche und Kinder in den Bann zieht, Familie Schlüter eingeschlossen.

Ein Spieler ist Mister X. Die anderen sind Detektive, die Mister X fangen müssen. Eine spannende Verfolgungsjagd beginnt. Doch Mister X ist für die Detektive nicht zu erkennen. Einziger Anhaltspunkt: die Fahrscheine der Verkehrsmittel, die er bei der Flucht benutzt.

Lippe statt Themse

Doch während beim Original der Tatort London ist, schlängelt sich bei der Schlüterschen Stadtplan-Variante statt der Themse die Lippe quer durchs Spielfeld, trickst Mister X statt im Hyde-Park im Bürgerpark Maria Lindenhof seine Häscher aus, verwischt er statt in Westminster, Soho oder Bloomsbury bei seinen Winkelzügen nicht nur in Dorsten, sondern auch in Erle, Schermbeck, Kirchhellen, Zweckel und Polsum seine Spuren.

Mit der Dorstener Scotland-Yard-Regionalausgabe hat Sebastian Schlüter (Jahrgang 1975) quasi Hobby und Beruf miteinander verknüpft - er hat nämlich Geografie und Kartografie studiert, war unter anderem zehn Jahre lang im Schulbuchverlag Westermann im Produktmanagement für die Diercke Weltatlanten zuständig. „Während der Corona-Zeit kam mir die Idee mit dem Dorstener Kartenmodell für das Spiel“, erzählt er.

Aus 36 im Internet frei verfügbaren Einzelkarten des Stadtgebiets hat er zunächst den dafür nötigen Stadtplan mit dem erforderlichen Verkehrsnetz zusammengefügt. „Zunächst ohne jeden kommerziellen Hintergrund“, erzählt er. Von der eigenen Familie mit Ehefrau und Kindern, aber auch als Ehrenamtler von der Spielgruppe der Tennisabteilung vom SuS Hervest-Dorsten und der Pfadfindergruppe von St. Agatha hat Sebastian Schlüter seine Version testen lassen: „Alle waren mit viel Spaß dabei.“

In Kooperation mit der Dorstener Stadtagentur-Leiterin Sabine Fischer hat sich Sebastian Schlüter vom Ravensburger Verlag die Erlaubnis geben lassen, seine Spielplan-Adaption als Poster in einer 200er-Auflage drucken zu lassen. „Er kann damit aber nur in Verbindung mit den klassischen Ausgaben verwendet werden“, betont Sabine Fischer.

Heißt: ein Original-Spiel von Scotland Yard mit dessen Fahrtentafeln, Spielfiguren, Startkarten und Fahrscheinen benötigt man weiterhin, um auf Dorstener Gebiet und angrenzenden Örtlichkeiten auf Verfolgungsjagd gehen zu können.

Keine U-Bahn

Die bekannten Spielregeln gelten auch für die Dorsten-Variante, einzig die Startfelder variieren im Detail. Natürlich gibt es auf dem Spielfeld genau so viele Stationen und Haltestellen-Nummern wie beim offiziellen Vorbild, das Verkehrsnetz unterscheidet sich aber vom Londoner Ur-Typ: „Hier in Dorsten gibt es keine U-Bahn“, sagt Sebastian Schlüter. „Deswegen gibt es hier mit dem Wesel-Datteln-Kanal, der Lippe, mit dem Segelflugplatz und der A 31 ein paar Sonderregeln, aber das macht ja gerade den Reiz aus.“

Ein Mister X, der an einem Flugplatz mit dem Fallschirm abspringt: Das gibt es weltweit wohl nur in der Dorstener Scotland-Yard-Adaption. Und auch nur in Dorsten ist die exklusive Brettspielvariante „Detektive Dorsten 2025“ zu bekommen, die anlässlich des jahresüberschreitenden Doppeljubiläums „50 Jahre kommunale Neuordnung“ (2025) und „775 Jahre Stadternennung“ (2026) zum Preis von 7,75 Euro im Stadthaus an der Lippestraße 41 käuflich zu erwerben ist.