Mietshäuser in zwei Dorstener Stadtteilen kontrolliert Ratten, Müll und Schimmel gefunden

Mietshäuser in zwei Stadtteilen kontrolliert: Ratten, Müll und Schimmel
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Beschädigte Fenster, Türen und Eingangsbereiche. Feuchte Mauern, Schimmel und kaputte Dächer. Vandalismus, Müll und Ratten. Das sind nur einige Mängel, die das Land Nordrhein-Westfalen und zwölf Kommunen am 6. Juni bei mehr als 100 Mietshäusern festgestellt haben.

Das hat das Land am Freitag (16.6.) bekannt geben. Auch in Dorsten haben diese Kontrollen stattgefunden. Und zwar in zwei Stadtteilen, wie Stadtsprecher Ludger Böhne auf Nachfrage mitteilte.

Und zwar sollen die Kontrolleure in Wulfen-Barkenberg sowie in der Siedlung Tönsholt in Altendorf-Ulfkotte unterwegs gewesen sein, so Böhne, ohne konkrete Objekte oder Mängel zu benennen. Zehn Häuser sollen es laut der Liste des Landes gewesen sein.

Velero steht in der Kritik

Möglich ist, dass in Barkenberg unter anderem Immobilien von Velero dabei waren. Die Wohnungsverwaltung werde sich in der kommenden Woche äußern, ob bzw. inwiefern Kontrollen von Gebäuden stattgefunden haben, sagte Sprecherin Anke Sostmann auf Nachfrage der Redaktion. Velero stand in der Vergangenheit regelmäßig in der Kritik. Unter anderem wegen undurchsichtiger Nebenkostenabrechnungen, Schimmel in Wohnungen und zu Unrecht gekündigter Energieverträge.

Insgesamt haben die Kontrollen in zwölf Städten stattgefunden: Bergneustadt (3), Castrop-Rauxel (10), Dorsten (10), Dortmund (13), Duisburg (8), Hagen (13), Herford (7), Herne (11), Kamen (20), Lemgo (2), Radevormwald (2) und Werl (2).

Das Fazit des Landes fällt drastisch aus: „Das Ergebnis der Kontrollen zeigt erhebliche Mängel - unter anderem Brandschutzmängel, defekte Heizungsanlagen und Rattenbefall.“ Die Mängelliste ist jedoch noch weitaus länger. Sie reicht bis hin zu leer stehenden Wohnungen, die durch Vandalismus und „starker Verkotung stark beschädigt“ seien.

Grundlegende Sanierung erforderlich

Weiter heißt es: „Die Kontrollen zeigen zudem, dass es in Teilen nicht nur einzelner Instandsetzungen bedarf, sondern an vielen Stellen auch eine grundlegende Sanierung der Gebäude erforderlich ist.“

Deshalb seien unmittelbar nach den Kontrollen ordnungsrechtliche Verfahren eingeleitet worden. Angedroht worden seien in diesem Zusammenhang insgesamt 680.000 Euro an Zwangsgeldern. Bereits festgesetzt worden seien Zwangsgelder in Höhe von 220.000 Euro.

Ina Scharrenbach, Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung (CDU), bilanziert: „Wir lassen uns von Wohnungsunternehmen nicht auf der Nase rumtanzen, die aus schlechten Immobilien das maximale an Geld rausziehen wollen. Das haben wir mit der Kontrollaktion noch einmal deutlich gemacht. Wir stärken den Mieterinnen und Mietern den Rücken. Wir bleiben weiter dran. Unsere Mission gegen Miet-Missstände: Aufpassen, aufklären, aufräumen.“

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