Ein Messerangriff löste am Mittwochabend (28.8.) gegen 20 Uhr einen größeren Polizeieinsatz am Ostwall in Dorsten aus. Die Polizei Recklinghausen und die Staatsanwaltschaft Essen gaben am Donnerstagmittag (29.8.) weitere Details bekannt.
„Nach bisherigen Erkenntnissen wurde ein 21-Jähriger aus Dorsten - durch Stichverletzungen - schwer verletzt“, so Polizei und Staatsanwaltschaft. „Ein Rettungswagen brachte den Mann ins Krankenhaus, Lebensgefahr bestand nicht.“
Mordkommission eingerichtet
Der mutmaßliche Täter habe eine deutsche Staatsangehörigkeit und sei der Polizei namentlich bekannt, heißt es weiter. Des Weiteren richtete die Polizei eine Mordkommission für die Ermittlungen ein. Ermittler waren auch am Tag nach der Tat nochmal in den betroffenen Mehrfamilienhaus. Ein Streifenwagen stand vor der Tür.
Am Nachmittag meldete die Behörde einen ersten Erfolg: Eine tatverdächtige Person sei festgenommen worden, sagte Sprecherin Annette Achenbach, ohne weitere Details zu nennen.
Fast zeitgleich zur Attacke in Dorsten rückte die Polizei zu einem ähnlichen Einsatz in Recklinghausen aus. Dabei sind Schüsse gefallen. Die mit einem Messer bewaffnete Person wurde von der Polizei tödlich getroffen. Auslöser für die Tat soll ein Familienstreit gewesen sein.
Bei seinem Besuch in der Dorstener Innenstadt ging NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) im Juli ebenfalls auf die zunehmende Messergewalt ein. Er sagte: „Wir haben offensichtlich eine Zunahme der Gewalt in unserer Gesellschaft. Die Frage ist, wie kommt es dazu, dass Tabus gebrochen werden. Schulhofschubsereien gab es immer. Heute tritt man gegen den Kopf. Heute holt man das Messer raus. Da hat sich wahnsinnig viel verändert.
„Für manche“, so sagte Polizeipräsidentin Friederike Zurhausen, „ist das Messer leider so selbstverständlich wie der Schlüssel oder das Handy in der Hosentasche.“
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