
© Montage Leonie Sauerland
„Action“ am Spielplatz: Nicht die Kinder sind das Problem!
Meinung
Anwohner an einem gerade eröffneten Spielplatz in Wulfen-Barkenberg beklagen zu viel „Action“ bis in die Abendstunden. Aber nicht die Kinder sind das Problem.
Ein kleiner Streit um den besten Platz auf dem Klettergerüst. Ein Drängler an der Rutsche, ein Schüppendieb im Sandkasten. Das ist Kinderkram und kommt auf jedem guten Spielplatz vor. Wenn Erwachsene von außen sich aber über „Action“, über lautes Lachen und Schreien beklagen, wird‘s ärgerlich. Sind sie vielleicht schon „groß“ zur Welt gekommen?
Der Spielplatz am Napoleonsweg in Wulfen-Barkenberg ist neu, hat aber schon jetzt altbekannte Probleme: Sind die Spielgeräte kaputt, meckern die Eltern. Investiert die Stadt viel Geld in eine Anlage, sind Anwohner genervt, weil plötzlich wieder mehr los ist. Doch genau da gehören Spielplätze hin: mitten ins Wohngebiet, ins Lebensumfeld von Familien.
Kinderlärm ist Zukunftsmusik
Es ist normal, dass Kinder, Jugendliche und Erwachsene manchmal unterschiedliche Interessen haben. Doch solange es eben nur um typische Action geht und nicht um Vandalismus oder Saufgelage, müssen Anwohner die angebliche Unruhe ertragen. Diese Auffassung vertreten übrigens auch Gerichte. Kinderlärm ist Zukunftsmusik, urteilen sie immer wieder. Gut so!
Bei allem Verständnis dafür, dass Erwachsene in der Nachbarschaft auch mal ihre Ruhe genießen möchten: Ihr seid meistens das Problem, nicht die Kinder sind es!
Veränderungen gab es immer, doch nie waren sie so gravierend. Und nie so spannend. Die Digitalisierung ist für mich auch eine Chance. Meine journalistischen Grundsätze gelten weiterhin, mein Bauchgefühl bleibt wichtig, aber ich weiß nun, ob es mich nicht trügt. Das sagen mir Datenanalysten. Ich berichte also über das, was Menschen wirklich bewegt.
