Immer frisch: Die Erdbeeren für den Verkauf im Hofladen werden am selben Tag gepflückt. Im Bild: (v. li.) Dorothee Vortmann, Andreas Vortmann und Alexandra Rakowski

Immer frisch: Die Erdbeeren für den Verkauf im Hofladen werden am selben Tag gepflückt. Im Bild: (v. li.) Dorothee Vortmann, Andreas Vortmann und Alexandra Rakowski © Patrick Köllner

Erdbeer-Ernte auf dem Hof Vortmann - pur oder auf Kuchen ein Genuss

rnLecker und gesund - mit Video

Wie viele seiner Kollegen bietet Landwirt Andreas Vortmann derzeit wieder frische Erdbeeren an. Ein Hochgenuss, über den der Experte viel zu berichten weiß.

Polsum, Dorsten

, 03.06.2022, 16:00 Uhr

Ob auf Kuchen, im Joghurt oder pur: Frische Erdbeeren gehören zu den beliebtesten Früchten überhaupt. Aus gutem Grund. Sie enthalten viele Mineralstoffe und Vitamin C. „Früher galten sie sogar als Heilpflanze gegen Rheuma“, sagt Andreas Vortmann. Wenn es um Erdbeeren geht, macht dem Landwirt kaum jemand etwas vor. Seit 35 Jahren selbstständig, verkauft er auf seinem 1862 gegründeten Hof an der Altendorfer Str. 19A im Grenzgebiet von Polsum und Dorsten aber nicht nur Erdbeeren, sondern auch daraus herstellte Produkte wie Marmelade, Sirup und Likör.

Gute Erdbeerernte

Mit der aktuellen Ernte ist Andreas Vortmann zufrieden. Knapp 40.000 Pflanzen wachsen auf den zwei Hektar seines Betriebes, die er für den Anbau verwendet. „Das Wetter war gut, die Eisheiligen blieben ebenfalls aus“, sagt Vortmann. Ausgeblieben ist zum Glück auch der Ende Mai angekündigte Hagel. „Für Erdbeeren ist Hagel so ziemlich das Schlimmste, weil die Früchte dadurch stark beschädigt werden können“, so der Experte.

Auf seinem Feld demonstriert Andreas Vortmann den Dammanbau samt Verwendung von Folie. Dadurch wird Unkraut weitgehend zurückgehalten.

Auf seinem Feld demonstriert Andreas Vortmann den Dammanbau samt Verwendung von Folie. Dadurch wird Unkraut weitgehend zurückgehalten. © Patrick Köllner

Saisonverlängerung

Die Erdbeersaison beginnt im Mai, die Hauptsaison erstreckt sich über Juni und Juli. Andreas Vortmann baut verschiedene Sorten an. Denn: Erdbeere ist nicht gleich Erdbeere. Die erste Sorte heißt Flair. Sie wächst schnell und wird früh geerntet. Darauf folgt die Sorte Sonata, zuletzt gibt es Asia-Erdbeeren. „Asia sind besonders süß“, versichert Andreas Vortmann. Seinen Anbau verteilt er zu je einem Drittel auf die drei Sorten. Sein Tipp: Weiche Erdbeeren, im Handel verpönt, schmecken oft besonders aromatisch.

In seinem Hofladen bietet Andreas Vortmann auch Marmelade und andere Lebensmittel aus eigener Herstellung an.

In seinem Hofladen bietet Andreas Vortmann auch Marmelade und andere Lebensmittel aus eigener Herstellung an. © Patrick Köllner

Folie begrenzt Unkraut

Besonderen Wert legt der Landwirt auf seine Anbaumethode. Auf dem Acker demonstriert er, was er meint. Beim sogenannten Dammanbau wird die Erde zu langen Dämmen geformt. Pro Hektar können das bis zu 6500 Meter sein. Die Dämme werden mit Folie überzogen, die Erdbeeren wachsen darüber. Vorteil: So hat nachwachsendes Unkraut wenig Chancen, das Licht der Welt zu erblicken. Auch auf Pestizide könne dadurch verzichtet werden.

Jetzt lesen

Nicht verzichten kann Vortmann auf Erntehelfer. Die kommen meist aus Osteuropa und erledigen teilweise einen Knochenjob. Weil er das durchaus zu schätzen weiß, erhalten die Arbeiter bei Vortmann auch die bestmögliche Unterbringung und Versorgung. Seine Kunden versorgt Andreas Vortmann übrigens auch mit Eiern und Geflügel, Käse, Obst und Gemüse. Durch Corona hätte es eine Verschiebung des Absatzes gegeben. Während Cafés und Restaurants geschlossen waren, hätten ihm die Stammkunden die Treue gehalten.

Jetzt lesen

Erdbeeren isst Andreas Vortmann nur während der drei Monate langen Saison. „Am Ende reicht es dann auch“, sagt der Landwirt und lacht. Danach freut er sich aber schon auf die nächste Saison.