Manuel Neuer im Interview Wie aus einer Verletzungsmisere sein Dorstener Startup entstand

Manuel Neuer im Interview: Ernährungs-Startup entstand aus Verletzung
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Manuel Neuer arbeitet derzeit an seinem Comeback im Tor von Bundesliga-Rekordmeister FC Bayern München. Gleichzeitig hat er mit Jan Driessen und Julia Schlotmann-Honsel ein neues Startup-Unternehmen in Dorsten gegründet. Im Fokus dabei: gesunde Snacks für Leistungssportler.

Was treibt ihn dazu an? Was sind seine künftigen Aufgaben? Und warum liegt der Standort des Unternehmens in Dorsten? Diese und weitere Fragen hat er im Interview mit dieser Redaktion beantwortet.

Herr Neuer, warum beschäftigen Sie sich mit „gesunden Snacks“ für Sportler, obwohl bereits zahlreiche andere Anbieter mit dem gleichen Vorsatz auf dem Markt sind?

Ich habe mich während meiner langen Verletzungspause vor der Weltmeisterschaft 2018 intensiv mit meiner Ernährung auseinandergesetzt und wollte in diesem Bereich verschiedene Dinge optimieren.

Im Zuge dessen wurde festgestellt, dass sich bei mir einige Lebensmittel regenerations- und leistungshemmend auswirken. Seitdem ernähre ich mich gluten- und laktosefrei, verzichte auf Produkte mit zugesetztem Zucker und esse kaum mehr Fleisch.

Dadurch bin ich natürlich in der Auswahl meines Essens und damit auch meiner Snacks eingeschränkt. Daraus ist die Idee entstanden, eigene Produkte zu entwickeln – mit dem Anspruch, einen gesunden, aber auch leckeren Snack für jeden zu kreieren.

Die Köpfe des neuen Dorstener Startup-Unternehmens: Manuel Neuer, Julia Schlotmann-Honsel und Jan Driessen
Die Köpfe des neuen Dorstener Startup-Unternehmens (v.l.): Manuel Neuer, Julia Schlotmann-Honsel und Jan Driessen © Health Yeah

Was unterscheidet die Produkte Ihres Unternehmens von denen der Mitbewerber?

Generell ist der Riegel die „klassische“ Form des Snacks für zwischendurch – weit verbreitet und nicht erklärungsbedürftig. Während sich unsere Riegel also von der Form nicht von anderen unterscheiden, sind es die Inhaltsstoffe, die Health Yeah einzigartig machen.

Unsere Produkte sind Bio-zertifiziert, vegan, gluten- und laktosefrei. Außerdem verzichten sie auf zugesetzten Zucker, sind frei von Soja und verfügen über einen hohen Anteil an Proteinen. Damit können sie problem- und bedenkenlos in unzählige Ernährungsformen integriert werden.

Doch wir wollten zusätzlich einen Snack entwickeln, der nicht nur durch seine Inhaltsstoffe überzeugt, sondern auch durch seinen Geschmack einen echten „Wow“-Effekt beim ersten Bissen erzeugt. Die Kombination aus gesunden Inhaltsstoffen und hervorragendem Geschmack macht uns so besonders.

Welche Aufgaben werden Sie künftig – neben repräsentativen Tätigkeiten – bei Ihrem Startup übernehmen?

Als Gründer bringe ich mich selbstverständlich in eine Vielzahl von Bereichen des Unternehmens mit ein. Dazu zählen unter anderem die Herstellung und damit die Konzeption sowie die geplante Vermarktung unserer Produkte. Auch, wenn ich in meiner Funktion als Aufsichtsratsvorsitzender eher strategisch tätig bin, ist es mir wichtig, in alle entscheidenden Vorgänge des Startups eingebunden zu sein und die Entwicklung aktiv mitgestalten zu können.

Abgesehen von den freundschaftlichen Verbindungen zu Mitgründer Jan Driessen – warum haben Sie Dorsten als Standort für Ihr Startup gewählt?

Jan leitet als Vorstand das operative Geschäft. Deswegen lag es auf der Hand, seinen Heimat- und Wohnort als Firmensitz der Health Yeah AG zu wählen. Darüber hinaus liegt Dorsten am Rande des Ruhrgebiets – eine Region, in der ich nach wie vor auch selbst verwurzelt und sehr gut vernetzt bin.

Wie ist die Zusammenarbeit mit Julia Schlotmann-Honsel zustande gekommen?

Bereits im Rahmen der vorbereitenden Gründungsmaßnahmen fand ein Austausch zwischen Jan und Julia statt. Beide kennen sich aus ihrer gemeinsamen Heimatstadt Dorsten. Julia hat uns mit ihrer Perspektive und den Erfahrungen aus dem Einzelhandel schon früh unterstützt, woraus die Idee entstanden ist, sie als strategisches Mitglied des Aufsichtsrates der Health Yeah AG einzubinden. Sie bereichert unser Team in vielen Geschäftsfeldern.

Wie regelmäßig werden Sie aufgrund des Startups demnächst vor Ort in Dorsten sein?

Der eng getaktete Spielplan, damit verbundene Termine und aktuell die Arbeit an meinem Comeback beim FC Bayern München sind natürlich sehr zeitintensiv. Deswegen ergeben sich nur selten Möglichkeiten für einen Heimatbesuch. Dennoch bin ich mit Jan und Julia stetig im Austausch, ob in einem Videocall oder auch vor Ort bei mir in München.

Welche weiteren Projekte haben Sie künftig in Dorsten und der Region geplant?

Ich bin meiner Heimatregion nach wie vor sehr eng verbunden. Neben der Gründung der Health Yeah AG in Dorsten haben wir bereits im Jahr 2010 die „Manuel Neuer Kids Foundation“ ins Leben gerufen. Mit dieser Stiftung möchte ich benachteiligten Kindern und Jugendlichen Mut machen und ihnen Chancen und Perspektiven im Leben aufzeigen, die für sie im ersten Moment nur schwer erreichbar erscheinen.

Mittlerweile betreibt die Stiftung zwei offene Kinder- und Jugendhäuser an den Standorten Gelsenkirchen-Buer und Bottrop. Sowohl die Mitarbeit in der „MNKF“ als auch die in unserem Startup liegen mir sehr am Herzen, sind aber auch zeitintensiv. Deshalb ist kein weiteres Stiftungshaus geplant.

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