Mängelliste für den Verkehr in Dorsten Drei Stellen sorgen für besonders viel Ärger

Karte zeigt 600 Einträge zum Verkehr in Dorsten: Wo sehen Dorstener Verbesserungsbedarf?
Lesezeit

Zahlreiche blaue Punkte sind verteilt über das Dorstener Stadtgebiet zu sehen. Nicht real, sondern virtuell. Auf einer Karte zeigen sie Einträge von Bürgerinnen und Bürgern. Stellen, zu denen die Menschen Anmerkungen zur Sicherheit, bzw. zur Optimierung des Verkehrs haben.

Vermerkt sind exakt 631 Einträge auf der Mobilitätskarte, die von dem Planungsbüro „Energielenker“ und der Stadt Dorsten erstellt worden ist. Sie ist Teil des Mobilitätsentwicklungsplans. Ein sperriges und bürokratisches Wort. Dieser Plan soll der Stadt zufolge eine zentrale Frage klären: „Wie wollen wir in Zukunft mobil sein?“

Mobilitätskarte, Online-Umfrage und Workshops

Anregungen dazu sollten ebenfalls die Bürgerinnen und Bürger liefern. Beispielsweise mithilfe der Karte, auf der zwischen Juni und September 2022 Eintragungen möglich waren. Auch eine Online-Umfrage und Workshops hatte es im gleichen Zeitraum gegeben. Mit den Menschen in den Stadtteilen, aber auch mit Vereinen, Verbänden und Unternehmen.

Die Stadt und das Planungsbüro haben nun kurz vor den Ostertagen erste Ergebnisse dieser Bürgerbeteiligung vorgestellt. Drei Stellen hob das Planungsbüro während ihrer Präsentation hervor. Diese haben die meisten „Likes“ bekommen - also die größte Zustimmung anderer Bürgerinnen und Bürger. Alle drei Top-Beiträge sind der Kategorie „Sicherheit/Optimierung“ zuzuordnen.

Mit 115 Likes steht der Weg von der Gahlener Straße zum Ruderverein an der Spitze des Rankings. Ein beispielhaft aufgeführter Kommentar macht deutlich, warum.

Der lose Schotterweg sei „insbesondere im Sommer viel durch Radfahrer und Autofahrer befahren“ und werde von Fußgängern genutzt. Durch die Nutzung würden sich „regelmäßig Schlaglöcher“ bilden. Dadurch gebe es ein hohes Verletzungsrisiko. Zusätzlich müsse die Stadt laufend die Kosten für die Ausbesserung tragen.

Der Vorschlag: „An dieser Stelle wäre eine asphaltierte Oberfläche [...] sinnvoll.“

Kreisverkehr bekommt über 100 Likes

Auf 104 Likes - und damit auf Platz zwei - schafft es ein Eintrag an der Haltener Straße/Fürst-Leopold-Allee. Dort komme es wegen zu hoher Geschwindigkeit regelmäßig zu Unfällen mit Verkehrsschildern, heißt es in dem Kommentar. Zudem würden einige Autofahrer beim Verlassen des Kreisverkehrs ihr Auto stark beschleunigen. Die Forderung: Kontrolle und Begrenzung der Geschwindigkeiten.

An der zentralen Dorstener Kreuzung Willy-Brandt-Ring/Vestische Allee gibt es den Eintrag mit den drittmeisten Likes. 82 an der Zahl. Es geht um die dortige Ampelschaltung. Diese sei laut des Kommentars unglücklich für Radfahrer: „Straßen NRW und die Stadt Dorsten sagen, dass der jeweils andere dies ändern könnte.“

Die Ampelschaltung an der Kreuzung Willy-Brandt-Ring/Vestische Allee sei besonders ungünstig für Fahrradfahrer, heißt es in einem Kommentar auf der Mobilitätskarte.
Die Ampelschaltung an der Kreuzung Willy-Brandt-Ring/Vestische Allee sei besonders ungünstig für Fahrradfahrer, heißt es in einem Kommentar auf der Mobilitätskarte. © Beat Linde

Es habe natürlich noch viele weitere Einträge geben, die auch alle an die Stadt weitergeleitet und im Mobilitätsentwicklungsplan aufgenommen würden, heißt es in den Erklärungen des Planungsbüros. Allerdings könne man nicht versprechen, dass alle Anregungen und Vorschläge eins zu eins umgesetzt werden. Nach der Überprüfung entscheide die Politik über die einzelnen Maßnahmen.

Rad- und Autoverkehr dominieren thematisch

Die Themen Radverkehr (33 Prozent), Autoverkehr (28 Prozent) und Fußverkehr (20 Prozent) dominieren die Einträge auf der Mobilitätskarte. Nur neun Prozent der 631 Einträge lassen sich dem Bus- und Bahnverkehr zuordnen. Der Bereich E-Mobilität stellt mit drei Prozent nur einen Randaspekt dar.

Zu finden sind die meisten Einträge in Wulfen (123). Es folgen die zentraleren Stadtteile Hardt (110), Altstadt (92) und Feldmark (82). Die wenigen Beiträge betreffen Deuten (17), Altendorf-Ulfkotte (16), und Östrich (13).

Dorstens Verkehrskonzept der Zukunft - jetzt sind die Bürger gefragt

Bürger sollen in Dorsten bei der Mobilität der Zukunft mitreden

„Richtig gruselig“: Unheimliche Geräusche schrecken Menschen in Dorsten aus dem Schlaf