„Das hatte ich in 40 Jahren hier in der Firma noch nie erlebt. Und in diesem Jahr ist es schon zum zweiten Mal passiert.“ Johannes Humbert, Seniorchef des gleichnamigen Wulfener Speditions- und Entsorgungsbetriebs, stand auch drei Tage nach dem Lkw-Unfall auf der A43 in Haltern noch unter den Eindrücken der Ereignisse am Freitagmorgen (10.11.).
Um 4.30 Uhr war ein Lkw der Firma Humbert kurz hinter der Auffahrt Haltern in Fahrtrichtung Wuppertal ins Schleudern geraten. Die Zugmaschine stürzte auf die Fahrbahn, der Anhänger blieb stehen. Die Autobahn Richtung Süden war kurz vor der Lippebrücke für rund sechs Stunden gesperrt.
„Wir sind alle froh, dass keine Personen zu Schaden gekommen sind“, sagt Johannes Humbert am Wochenende nach dem Unfall. „Unser Fahrer war nur kurz im Krankenhaus, er ist wohlauf. Und zum großen Glück war kein weiteres Fahrzeug in den Unfall verwickelt. Nicht auszudenken, wenn die Zugmaschine auf einen Pkw gestürzt wäre“, sieht Johannes Humbert inzwischen das Positive. Der materielle Schaden für das Wulfener Unternehmen mit 70 Mitarbeitern ist allerdings groß.

Vor wenigen Monaten habe sich ein ähnlicher Unfall mit einem Humbert-Lkw in einem Kreisverkehr in Bochum ereignet, auch dieser verlief glimpflich. „Es war in beiden Fällen menschliches Versagen der Fahrer, in beiden Fällen erfahrene Mitarbeiter“, sagt Johannes Humbert.
Die Zugmaschine des Bochumer Unfalls konnte wieder repariert werden, beim Autobahnunfall in Haltern ist das nun anders. Die Reparatur allein des Führerhauses würde bis zu 40.000 Euro kosten, laut Humbert mache das wirtschaftlich keinen Sinn. „Aber in diesen Zeiten an ein neues Fahrzeug zu kommen, ist nicht einfach“, klagt der Unternehmer, zumal es sich bei der zerstörten Zugmaschine um ein Spezialfahrzeug gehandelt habe.
Kosten in fünfstelliger Höhe
Der Lkw hatte am Freitag Holzabfälle geladen, bereits kurz nach 4 Uhr hatte die Fahrt von Wulfen nach Recklinghausen-Süd begonnen. Bei der Ökotech GmbH sollte das Holz aufbereitet werden sollen, doch es lag dann in Teilen auf der Fahrbahn der A43.
„Die Bergung des Fahrzeugs, die Verladung der umgestürzten Abfälle und die Säuberung der Autobahn – Kosten in fünfstelliger Höhe sind angefallen. Aber über allem steht, dass keine Personen zu Schaden gekommen sind. Darüber sind wir alle sehr froh“, sagt Johannes Humbert zurückblickend.