Lippe-Hochwasser in Dorsten Nächsthöhere Warnstufe, Nachtschicht für das THW

Lippe führt Hochwasser: Pegelstand erreicht neue Warnstufe
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Der Wasserstand der Lippe war am Samstagnachmittag (23.12.) in Dorsten so hoch wie lange nicht mehr. Deshalb kontrollieren die Mitarbeiter des Lippeverbandes nun die Deiche rund um die Uhr.

Der seit Tagen anhaltende Regen lässt die Pegelstände der Flüsse und Bäche im gesamten Kreis Recklinghausen weiterhin unaufhörlich ansteigen. In Dorsten ist am frühen Samstag die Hochwasserstufe 2 erreicht worden.

Pegelstand beträgt fast 9 Meter

Der Pegelstand der Lippe beträgt derzeit 8,86 Meter (Stand 15.30 Uhr). Der Lippeverband erwartet ein Hochwasser, wie es statistisch gesehen alle zwei bis fünf Jahre eintritt. Von einem Hochwasser spricht der Lippeverband ab einem Pegelstand von 7,66 Metern an der Borkener Straße. Derweil stehen die Wiesenflächen samt Bäumen und Sträuchern gut sichtbar unter Wasser.

Seitens der Dorstener Feuerwehr besteht allerdings noch kein Grund zur Sorge. Das Hochwasser mache noch keine zusätzlichen Maßnahmen erforderlich, sagt Einsatzleiter Leon Tepaß nach einer Kontrollfahrt.

Das THW unterstützte am Abend und in der Nacht die Pumparbeiten an der Fährstraße auf der Hardt.
Das THW unterstützte am Abend und in der Nacht die Pumparbeiten an der Fährstraße auf der Hardt. © Guido Bludau

An der Fährstraße auf der Hardt stehen Wiesen und Felder unter Wasser. Eine Pumpe der Stadt Dorsten hat es im Tagesverlauf nicht geschafft, den Wasserstand dort entscheidend zu senken, obwohl sie pro Minute 2.100 Liter schafft.

Zur Unterstützung wurde am Abend das THW angefordert, das mit vier Pumpen weitere 10.000 Liter Wasser pro Minute zurück in die Lippe befördern kann. Der Einsatz wird wohl die ganze Nacht dauern. Eine vorhandene Druckleitung (Düker) hatte zuvor schon nicht mehr ausgereicht.

Aufgeweichter Ruhrdeich - Hilfe aus Bottrop und dem Kreis Borken

Auf Anforderung der Bezirksregierung Münster sind am frühen Samstagnachmittag 107 Feuerwehrleute aus dem Kreis Borken mit ihren Fahrzeugen im Verband vom Treffpunkt Raesfelder Gerätehaus abgerückt, um sich in Bottrop mit der dortigen Berufsfeuerwehr zur Bezirksbereitschaft Borken-Bottrop zu vereinen. Von dort aus ging es dann nach Oberhausen, wo sie Einsatzkräfte bei der Sicherung des aufgeweichten Ruhrdeichs ablösen werden.

Die THW-Ortsverbände aus dem Kreis Borken befinden sich dort ebenfalls im Einsatz.

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