Lebensgroße Jesus-Statue in Dorsten gestohlen Pfarrer Rüdiger: „Wir planen einen Ersatz“

Jesus-Statue gestohlen: Pfarrer Rüdiger: „Wir planen einen Ersatz“
Lesezeit

Groß war das Entsetzen, als Diebe im Mai letzten Jahres auf dem katholischen Friedhof an der Gladbecker Straße in Dorsten gewütet haben. Sie haben unter anderem ein großes Relief aus Bronze gestohlen, das wohl von Tisa von der Schulenburg stammte.

Die Unbekannten holten auch die lebensgroße Jesus-Statue von dem großen Kreuz in der Mitte des Friedhofs. Wohlgemerkt aus mehreren Metern Höhe. Auch dieses Objekt war aus Bronze und etwa 600 Kilogramm schwer. Auch private Gräber waren betroffen.

Gut ein Jahr nach den Vorfällen sind die Stellen am Kreuz und an der Trauerhalle noch immer kahl. Bislang sind die Kunstwerke nicht ersetzt worden. Stephan Rüdiger, Pfarrer der katholischen Kirchengemeinde St. Agatha, nennt die Gründe dafür: „Wir konnten bisher keine zufriedenstellende Lösung finden, weil wir natürlich nicht ein zweites Mal Opfer von Dieben werden wollen.“ Es braucht also eine „innovative neue Lösung“.

Keine Metall-Diebstähle in den letzten Monaten

Dabei sei es auf dem Friedhof in der Feldmark in den letzten Monaten ruhig gewesen. Das berichtet Friedhofsgärtner Stefan Lukassen auf Nachfrage. Er ist regelmäßig vor Ort. Lukassen fügt hinzu: „Es sind mal ein paar Blumen weggekommen. Das ist aber nichts Besonderes.“

An der Wand neben dem Eingang zur Trauerhalle auf dem Friedhof an der Gahlener Straße in Dorsten hing ein gut 200 Kilogramm schweres Relief auf Bronze oder Messing.
An der Wand neben dem Eingang zur Trauerhalle auf dem Friedhof an der Gahlener Straße in Dorsten hing ein gut 200 Kilogramm schweres Relief auf Bronze oder Messing. © Julian Preuß (A)

Doch bleibt es dabei, dass die Stellen am Priesterkreuz und an der Trauerhalle weiterhin ungeschmückt sind? Pfarrer Stephan Rüdiger gibt darauf eine klare Antwort: „Wir planen im Zuge einer umfassenden Neugestaltung des Friedhofs auch einen Ersatz der gestohlenen Metallkunstarbeiten.“ Damit befasse sich der Friedhofsausschuss. Auch in der letzten Sitzung des Kirchenvorstandes vor Ostern sei der Friedhof thematisiert worden.

Während nun feststeht, dass die gestohlenen Objekte ersetzt werden sollen, ist unklar, was mit ihnen geschehen ist. Die Vermutung liegt nahe, dass die Jesus-Statue zersägt, eingeschmolzen und anschließend verkauft worden ist.

Edelmetalle bei Dieben sehr beliebt

Figuren aus Edelmetallen wie Bronze, Messing oder Kupfer sind besonders beliebtes Diebesgut für Kriminelle. Schließlich haben die Metalle einen hohen finanziellen Wert. Daher gibt es auf Friedhöfen regelmäßig Fälle, bei denen Grabschmuck aus diesen Metallen entwendet wird. Oft gehen die Täter dabei skrupellos vor und brechen Figuren beispielweise aus ihren Verankerungen.

Beziffern lässt sich der entstandene Schaden auf dem Dorstener Friedhof kaum. Das liegt vor allem am ideellen Werte der Kunstgegenstände.

Lebensgroße Jesus-Statue weg: Metalldiebe wüteten auf Dorstener Friedhof

Erneuter Diebstahl auf Dorstener Friedhof: Bronzekreuz in Deuten gestohlen

Polizei äußert sich zu massivem Metalldiebstahl auf Dorstener Friedhof