Mitglieder des SPD-Ortsverein Wulfen und SPD-Fraktionschef Friedhelm Fragemann wollen erreichen, dass der an der Einmündung Kottendorfer Feld (hinten) endende Radweg entlang der B 58 in Wulfen bis nach Deuten ausgebaut wird.

© Michael Klein

„Lebensgefährlich“: SPD fordert Radweg an viel befahrener Bundesstraße

rnRadverkehr

Der kurze Radweg an dieser viel befahrenen Bundesstraße in Dorsten endet plötzlich im Nichts. Um die Situation für Radfahrer nach Jahrzehnten endlich zu verbessern, macht die SPD nun mobil.

Dorsten, Wulfen, Deuten

, 08.04.2021, 16:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Zwischen Wulfen und Deuten liegen etwas mehr als drei Kilometer. Für Autofahrer sehr gut zu fahren. Denn es geht geradeaus auf der B 58. Für Radfahrer allerdings eine Katastrophe. Denn es geht geradeaus auf der B 58. Ohne Radweg.

„Seit Jahrzehnten fordern Bürger und Politiker eine Verbesserung“, sagt Dr. Ulrich Guthoff, Vorsitzender der SPD Altwulfen-Deuten. Bislang vergeblich. Nun machen die lokalen SPD-Ortsvereine einen neuen Aufschlag. „Jetzt ist die richtige Zeit“, betont Swen Coralic, Vorsitzender der SPD Wulfen. Weil: „Dorsten hat sich als Klimakommune verpflichtet und verschreibt sich ein Mobilitätskonzept“, erklärt SPD-Fraktionschef Friedhelm Fragemann.

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Swen Coralic arbeitet in Wesel, ist täglich mit dem Auto auf der Bundesstraße unterwegs. „Für Radfahrer, die sich hier lang wagen, ist es lebensgefährlich“, hat er beobachtet. Denn der Radweg der B 58 (Weseler Straße) endet abrupt hinter der Bahnschranke in Altwulfen an der Einmündung „Kottendorfer Feld“.

„Keine Alternativen“

„Für Radler gibt es eigentlich keine Alternativstrecken zur B 58“, betont er. Es gebe zwar einen Waldweg, „aber nicht auf kompletter Strecke und der ist zudem holprig und bei schlechtem Wetter nicht zu befahren“. Radler könnten auch über Holsterhausen fahren. „Diese Strecke ist aber viel zu lang.“

Die SPD-Mitglieder bezeichnen einen Radweg als „ideal“. „Die Wulfener bekämen eine radfreundliche Anbindung an den Bahnhof Deuten, von dem aus die Züge halbstündlich Richtung Borken und Dorsten fahren“, so Coralic.

In den Plänen für das künftige RVR-Radwege-Netz ist kein Radweg entlang der B 58 und damit auch keine West-Ost-Verbindung für den Dorstener Norden vorgesehen.

In den Plänen für das künftige RVR-Radwege-Netz ist kein Radweg entlang der B 58 und damit auch keine West-Ost-Hauptverbindung für den Dorstener Norden vorgesehen. © Grafik: Leonie Sauerland

In weiteren Teilabschnitten könnte es in der einen Richtung bis nach Schermbeck gehen, in der anderen bis Haltern: „Mit dem E-Bike beides schnell zu erreichen.“ Immer mehr Menschen würden mit dem Rad zur Arbeit fahren und damit einen wichtigen ökologischen Beitrag leisten und die Verkehrsbelastung reduzieren.

„Fördermittel prüfen“

Die SPD-Fraktion wird nun für die nächste Ratssitzung einen Antrag an die Stadt stellen. „Die Verwaltung soll prüfen, ob eine Radwegeverbindung zwischen Deuten und Wulfen möglich ist und ob es für den Bau Fördermittel gibt“, so Friedhelm Fragemann. Außerdem soll die Stadt beim Bund, beim RVR und bei den Anrainerkommunen ausloten, ob in einem interkommunalen Projekt ein Konzept zur Erschließung eines „Radschnellwegs“ entlang der B 58 zwischen Wesel und Haltern möglich wäre.

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Dazu dürften noch einige dicke Bretter gebohrt werden müssen. Denn in dem vom Regionalverband Ruhrgebiet (RVR) geplanten Radwegenetz von 1800 Kilometern Länge, das sich über das ganze Revier legt, sind zwar viele Radwege entlang von Landes- und Bundestraßen geplant - auch für Dorsten. Eine Radwege-Verbindung an der B 58 ist dort aber (noch) nicht vorgesehen.