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„Lebensgefährlich“: SPD fordert Radweg an viel befahrener Bundesstraße
Radverkehr
Der kurze Radweg an dieser viel befahrenen Bundesstraße in Dorsten endet plötzlich im Nichts. Um die Situation für Radfahrer nach Jahrzehnten endlich zu verbessern, macht die SPD nun mobil.
Zwischen Wulfen und Deuten liegen etwas mehr als drei Kilometer. Für Autofahrer sehr gut zu fahren. Denn es geht geradeaus auf der B 58. Für Radfahrer allerdings eine Katastrophe. Denn es geht geradeaus auf der B 58. Ohne Radweg.
„Seit Jahrzehnten fordern Bürger und Politiker eine Verbesserung“, sagt Dr. Ulrich Guthoff, Vorsitzender der SPD Altwulfen-Deuten. Bislang vergeblich. Nun machen die lokalen SPD-Ortsvereine einen neuen Aufschlag. „Jetzt ist die richtige Zeit“, betont Swen Coralic, Vorsitzender der SPD Wulfen. Weil: „Dorsten hat sich als Klimakommune verpflichtet und verschreibt sich ein Mobilitätskonzept“, erklärt SPD-Fraktionschef Friedhelm Fragemann.
Swen Coralic arbeitet in Wesel, ist täglich mit dem Auto auf der Bundesstraße unterwegs. „Für Radfahrer, die sich hier lang wagen, ist es lebensgefährlich“, hat er beobachtet. Denn der Radweg der B 58 (Weseler Straße) endet abrupt hinter der Bahnschranke in Altwulfen an der Einmündung „Kottendorfer Feld“.
„Keine Alternativen“
„Für Radler gibt es eigentlich keine Alternativstrecken zur B 58“, betont er. Es gebe zwar einen Waldweg, „aber nicht auf kompletter Strecke und der ist zudem holprig und bei schlechtem Wetter nicht zu befahren“. Radler könnten auch über Holsterhausen fahren. „Diese Strecke ist aber viel zu lang.“
Die SPD-Mitglieder bezeichnen einen Radweg als „ideal“. „Die Wulfener bekämen eine radfreundliche Anbindung an den Bahnhof Deuten, von dem aus die Züge halbstündlich Richtung Borken und Dorsten fahren“, so Coralic.

In den Plänen für das künftige RVR-Radwege-Netz ist kein Radweg entlang der B 58 und damit auch keine West-Ost-Hauptverbindung für den Dorstener Norden vorgesehen. © Grafik: Leonie Sauerland
In weiteren Teilabschnitten könnte es in der einen Richtung bis nach Schermbeck gehen, in der anderen bis Haltern: „Mit dem E-Bike beides schnell zu erreichen.“ Immer mehr Menschen würden mit dem Rad zur Arbeit fahren und damit einen wichtigen ökologischen Beitrag leisten und die Verkehrsbelastung reduzieren.
„Fördermittel prüfen“
Die SPD-Fraktion wird nun für die nächste Ratssitzung einen Antrag an die Stadt stellen. „Die Verwaltung soll prüfen, ob eine Radwegeverbindung zwischen Deuten und Wulfen möglich ist und ob es für den Bau Fördermittel gibt“, so Friedhelm Fragemann. Außerdem soll die Stadt beim Bund, beim RVR und bei den Anrainerkommunen ausloten, ob in einem interkommunalen Projekt ein Konzept zur Erschließung eines „Radschnellwegs“ entlang der B 58 zwischen Wesel und Haltern möglich wäre.
Dazu dürften noch einige dicke Bretter gebohrt werden müssen. Denn in dem vom Regionalverband Ruhrgebiet (RVR) geplanten Radwegenetz von 1800 Kilometern Länge, das sich über das ganze Revier legt, sind zwar viele Radwege entlang von Landes- und Bundestraßen geplant - auch für Dorsten. Eine Radwege-Verbindung an der B 58 ist dort aber (noch) nicht vorgesehen.
Geboren 1961 in Dorsten. Hier auch aufgewachsen und zur Schule gegangen. Nach erfolgreich abgebrochenem Studium in Münster und Marburg und lang-jährigem Aufenthalt in der Wahlheimat Bochum nach Dorsten zurückgekehrt. Jazz-Fan mit großem Interesse an kulturellen Themen und an der Stadtentwicklung Dorstens.
