Kulturpass in Dorsten „Großes Versprechen, das an vielen Stellen nicht funktioniert“

Kulturpass: „Versprechen, das an vielen Stellen nicht funktioniert“
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Wer 2023 18 Jahre alt wird, erhält ein Budget von 200 Euro. Der Kulturpass ermöglicht es den Jugendlichen aus Dorsten und Umgebung, lokale Kulturangebote zu entdecken. Im Angebot sind Konzerte, Kino-, Museums- und Theaterbesuche oder der Kauf von Büchern und Platten.

Seit dem 17. Mai können sich Anbieterinnen und Anbieter registrieren. „Die Kulturpass-Plattform funktioniert wie ein Marktplatz und bringt junge Menschen und Kulturanbietende zusammen“, heißt es auf der Internetseite des Kulturpasses.

Noch läuft es schleppend, sagt Marion Pabst, Inhaberin der Buchhandlung schwarz auf weiß an der Freiheitsstraße 3. Das Team erhofft sich durch den Kulturpass einen größeren Kundenstamm. Nun hat sie den Bereich für diese Zielgruppe ausgebaut. Problem: „Die App funktioniert noch nicht richtig“, sagt Pabst.

Keine Auflistung der Anbieter

Die App „Kulturpass“ bietet eine Filterfunktion. Nutzerinnen und Nutzer können die Postleitzahl, den Standort, den Zeitraum, die Preisvorstellung und die Kategorien einstellen.

Suchen die Jugendlichen nach Büchern und klicken auf „Ergebnisse anzeigen“, erscheinen etliche Vorschläge. Klickt man auf ein Buch, wird ein Anbieter angezeigt. „Dort tauchen nur die großen Buchhandlungen auf“, erklärt die Buchhändlerin. „Und die Großen werden nicht bevorzugt, haben sie Organisatoren gesagt.“

Tatsächlich tauchen die restlichen Anbieter erst dann auf, wenn man über den Button „Weitere Angebote“ geht. Den lokalen Anbietern wurde ein großes Versprechen gemacht, das an vielen Stellen noch nicht funktioniert, so Marion Probst.

Sinnvoller wäre es, wenn Nutzer direkt die Anbieter aus Dorsten angezeigt bekommen, meint sie. Dennoch ist die Buchhändlerin zuversichtlich. „Ich denke, das wird langsam anlaufen. Viele Jugendliche müssen sich erst einmal damit auseinandersetzen.“

Komplizierte Registrierung

„Der Kulturpass ist eine gute Idee. Das muss man unterstützen“, sagt Apolonius Parrenin. Noch ist die Buchhandlung König & Parrenin nicht registriert. Das wird sich schnellstmöglich ändern.

„Ich hab die Anmeldung fast fertig“, sagt der Inhaber. Aber: „Man hätte es für die Händler einfacher machen können. Es gibt komplizierte Hürden.“

Apolonius Parrenin steht in seiner Buchhandlung.
Apolonius Parrenin betreibt gemeinsam mit seiner Frau die Buchhandlung König in der Dorstener Innenstadt. © Julian Preuß (Archiv)

Ob das Budget am Ende tatsächlich für Bücher genutzt wird, bleibt abzuwarten, so Parrenin. Eine Kundin hat die Buchhandlung schon sicher: „Unsere Praktikantin hat sich total gefreut. Sie möchte das Geld direkt bei uns einsetzen.“

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