Dorstener fotografiert seltsames Himmelsphänomen „Ich konnte nichts damit anfangen“

Michael Finke fotografiert seltsames Himmelsphänomen
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Michael Finke aus dem Dorstener Ortsteil Rhade muss morgens früh aufstehen, um zur Arbeit zu fahren. So auch am Mittwoch (24. April), als er mit dem Kaffee in der Hand plötzlich eine Spiegelung in der Fensterscheibe sieht. „Das ist aber interessant“, habe er gedacht und sei auf den Balkon gegangen, um ein Foto von dem merkwürdigen Phänomen am Himmel zu machen. „Das war um 4.43 Uhr.“

„Ich konnte damit nichts anfangen“, sagt Finke, weshalb er das Bild in einer Dorstener Facebook-Gruppe teilte mit dem Satz: „Weiß jemand, was das sein könnte?“ Wie im Internet so oft, gab es darauf einige scherzhafte Antworten: „Bestimmt irgendeine Alte auf‘m Besen, die zu ihrem armen Mann fliegt“, so ein Kommentator. „Bibi Blocksberg“, eine „abgefangene russische Rakete“, „Probeflug für die Walpurgisnacht“ kamen ebenfalls als Antworten.

Ein Komet?

Doch viele beschäftigten sich auch ernsthaft mit dem Foto. Einige vermuteten Weltraum-Schrott oder Raketentrümmer als Ursache. Es könne ein Komet sein, vermuteten andere. Eine Kommentatorin brachte den Kometen „12P/Pons-Brooks“ in die Diskussion, doch die Sichtung in Dorsten wäre dafür zu spät erfolgt.

In der Facebookgruppe „Wetter - Unwetter Deutschland“ (fast 100.000 Mitglieder) wurde das Foto ebenfalls heiß diskutiert. Neben Witzkommentaren („Achtung, die Außerirdischen kommen“) wurde die Kometen-These dort eher kritisch kommentiert. Und auch Michael Finke kann aufgrund seiner Beobachtung ausschließen, dass man auf dem Foto einen Feuerball sieht, der über Dorsten rast. Anders als das Foto womöglich dem Betrachter suggeriert, sei die Situation eher statisch gewesen.

Kondensstreifen

Wohl die meisten Kommentatoren im Internet vermuteten, auf dem Bild den Kondensstreifen eines Flugzeugs zu sehen. Michael Finke sagt aber, dass ihm keine Flugzeugbewegung aufgefallen sei. Es könne aber sein, dass ein Kondensstreifen aus höheren Luftschichten herunter gesackt sei, so Finke, der dann von einer Lichtquelle angestrahlt wurde.

Dass die im Foto sichtbare Straßenlaterne am Boden für die Beleuchtung des Kondensstreifens gesorgt haben könnte, wie ein Facebook-Kommentator vermutete, wurde von vielen anderen verneint. In der Nacht sei Vollmond gewesen, so Finke, der aufgrund des Sahara-Staubs rötlich geschienen habe. Doch Finke glaubt nicht, dass der Mond für die Beleuchtung des Streifens gesorgt haben könnte, da dieser für die Lichtreflexion seiner Meinung nach nicht hell genug gewesen sei.

Sternenwarte angeschrieben

In dem Moment, als er das Foto machte, habe er nicht viel Zeit gehabt, sagt Finke: „Ich musste zur Arbeit.“ Das Phänomen am Himmel habe sich auch kurze Zeit später aufgelöst. „Irgendwann war es weg.“ Finke schickte das Foto auch an die Sternenwarte Bochum und bat um eine Erklärung: „Bisher habe ich noch keine Antwort bekommen.“