Personalnot im Kletterpark in Dorsten Ohne neue Team-Mitglieder ist Angebot gefährdet

Personalnot im Kletterpark am Treffpunkt Altstadt: Angebot gefährdet
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Für Michael Bajus ist diese Anlage ein „echtes Juwel in Dorsten“. Doch der zweite Vorsitzende des Vereins „Lust auf Leben“ malt ein düsteres Szenario an die Wand: „Wenn wir weiterhin diese personellen Engpässe wie im Augenblick haben, müssen wir das Angebot in letzter Konsequenz aufgeben“, kündigt er an. „Wir wollen den Kletterpark aber auf jeden Fall aufrechterhalten - und deshalb suchen wir händeringend neue Mitarbeiter.“

Die Kletteranlage ist ein pädagogisches Angebot am runderneuerten Treffpunkt Altstadt am Geschwister-Scholl-Platz in Dorsten. 2.500 Kinder und Jugendliche jährlich nutzen die Anlage, die vor 18 Jahren mit einem Hochseilgarten an den Start gegangen war und vor ein paar Jahren um den Niedrigkeit-Bereich ergänzt wurde.

Trägerin ist zwar die Stadt, die Anmeldungen für die Klettertermine übernimmt das Stadteilzentrum, aber die Kurse und Kletterangebote selbst werden vom gemeinnützigen „Lust auf Leben“-Verein betrieben, der einst als „Jugendprojekt Bahnwaggon“ gegründet worden war.

„Wir haben zwar derzeit 27 Leute bei uns im Team, aber regelmäßig fest aktiv sind nur noch fünf oder sechs Personen“, so Michael Bajus. Zumal Vereinsvorsitzender Fritz Hähnchen betont: „Mit meinen 78 Jahren will ich auch mal so langsam kürzertreten.“

Der Verein sucht neue Leute, die sich in zwei Arbeitsbereichen engagieren können. Zum einen ab dem Saisonstart Mitte März als Klettertrainer, die tagsüber und auch an Wochenenden den Kletterpark-Teilnehmern mit Rat und Tat zur Seite stehen und für die nötige Sicherheit auf dem Parcours sorgen. „Es ist absolut wichtig, dass bei den Gruppenangeboten jemand die Mütze aufhat“, so Bajus.

Fritz Hähnchen, Michael Bajus und Christian Joswig stehen am Kletterparcours.
Fritz Hähnchen (rechts) und Michael Bajus (links) sind die beiden Vorsitzenden des Vereins "Lust auf Leben", der gemeinsam mit Christian Joswig (Leiter vom Treffpunkt Altstadt, Mitte) das Angebot organisiert. © Michael Klein

Interessierte bekommen eine fünftägige Ausbildung zum Klettertrainer inklusive einer Erste-Hilfe-Ausbildung und regelmäßige Auffrischungskurse. Wer danach einer Kletter-Gruppe auf der Anlage zur Seite steht, bekommt 18 Euro die Stunde Aufwandsentschädigung, „3.000 Euro im Jahr sind steuerfrei“, erklärt Christian Joswig, Leiter vom Treffpunkt Altstadt.

„Die Arbeitszeiten sind also flexibel“, sagt Fritz Hähnchen: „Gerade auch für Studenten oder Rentner ein willkommenes Einsatzgebiet.“ Durchschnittlich drei bis vier Stunden dauert normalerweise ein Klettertermin, die zumeist von Schulklassen, sozialen Einrichtungen oder Vereinen, aber auch von individuellen Gruppen gebucht werden. Auch Kindergeburtstage zu Wunschterminen im Hoch- oder Niederseilgarten werden angeboten.

Zum anderen werden neben den Klettertrainern ab sofort auch Mitarbeitende gesucht, die handwerkliches Geschick mitbringen und kleinere Instandsetzungen erledigen. „Balken und Bretter nachbessern, regelmäßig die Schrauben nachziehen und damit auch viel Verantwortung tragen“, beschreibt Michael Bajus das Aufgabenfeld.

Betreuer für Kinderturnen

Darüber hinaus werden Betreuer gesucht für das Indoor-Angebot des Vereins „Lust auf Leben“: In der Turnhalle der Augustaschule in Hervest finden Erlebnis- und Abenteuersport-Angebote für Kinder und Jugendliche stattfinden. Auch hier gilt: Die Teilnehmer bekommen Spaß, Action und Abenteuer - „und ganz nebenbei werden das Selbstbewusstsein und die sozialen Fähigkeiten gefördert“, so die beiden Vereinsvorsitzenden.

Wer sich im Kletterpark oder beim Kinderturnen engagieren will, kann sich per Mail an mail@treffpunkt-altstadt wenden oder per Tel. (02362) 50967.