Klassengrößen in Grundschulen Schulleiterin sieht Holsterhausener Kinder benachteiligt

Schulleiterin sieht Holsterhausener Kinder benachteiligt
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Kurz vor dem Schulausschuss (12. Dezember) hatte sich die Antoniusschule an die Verwaltung gewandt. 86 Kinder waren zu diesem Zeitpunkt an der Schule angemeldet - drei Klassen waren dafür vorgesehen. „Damit werden wir fünf Kinder ablehnen müssen“, so Schuleiterin Juliane Hilke in einem Schreiben, das auch vom Schulpflegschaftsvorsitzenden unterzeichnet wurde.

Das habe nicht nur Auswirkungen auf die fünf Kinder, „sondern letztlich auch auf alle 139 Kinder dieses Jahrgangs in unserem Stadtteil Holsterhausen“. Denn: „Alle fünf Klassen unseres Stadtteils starten so voraussichtlich mit 27 Schülerinnen und Schülern.“ Man erwarte, dass weitere Kinder aus der Schuleingangsphase aus den zweiten Klassen aufgenommen werden müssten. „Ob durch den anhaltenden Krieg in der Ukraine sich die Zahlen zusätzlich erhöhen, vermag ich nur zu vermuten.“

„Eindeutige Sechszügigkeit“

Aufgrund der Zahl aller Schulneulinge in Holsterhausen (86 an der Antoniusschule, 50 an der Bonifatiusschule sowie drei noch nicht angemeldete Kinder) ergebe sich für den Stadtteil eine „eindeutige Sechszügigkeit“, so die beiden Schulvertreter. Es sei „vorprogrammiert, dass die Kinder dieses Stadtteils schlechtere Bedingungen haben werden als andere Kinder dieses Jahrgangs, deren Klassenstärke unter 25 liegt“. Deshalb schlagen sie einen sechsten Zug vor, lassen aber offen, an welcher Schule dieser eingerichtet werden soll.

675 Kinder sind für das Schuljahr 2023/24 in Dorsten angemeldet. Sollten 15 Kinder hinzukommen, so Ulrike Goliath, Schulleiterin der Grünen Schule in Wulfen-Barkenberg, könne man 30 statt 29 Klassen bilden. Die Entscheidung müsse erst zum 15. Januar fallen - deshalb solle man sich diese Möglichkeit offen halten.

Platz in der Bonifatiusschule

Die Erste Beigeordnete Nina Laubenthal wies im Ausschuss daraufhin, dass mittlerweile nur noch 85 Kinder an der Antoniusschule angemeldet seien. Darunter vier Kinder aus der Nähe der Augustaschule, eines aus dem Umfeld der Wittenbrinkschule und eines aus der Nähe der Pestalozzischule. Auch könnten an der Bonifatiusschule (50 Anmeldungen) noch Kinder aufgenommen werden.

Bis zu 29 Kinder pro Klasse seien laut Gesetzgeber möglich. „Deshalb werden wir bei unserer Empfehlung bleiben“, so Laubenthal. Winfried Heß (Sachkundiger Bürger): „29 sind möglich, aber sicherlich nicht wünschenswert. Da müsste der Gesetzgeber dringend mal an dieser Stellschraube drehen.“

Der Wunsch nach gleich-großen Klassen sei „leider nicht so umsetzbar wie gewünscht“, so Holger Krajewski (CDU). Bei zwei Enthaltungen stimmte der Ausschuss der Bildung von 29 Klassen zu.

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