
Kitaplätze für unter und über Dreijährige müssen in fünf Ortsteilen ausgebaut werden
Kitaplätze in Dorsten
In Dorsten gibt es 1902 Kitaplätze für über Dreijährige. Es gibt 448 für unter Dreijährige. Das reicht in diesem Kindergartenjahr aus. Es müssen aber noch mehr werden.
3336 Kinder zwischen einem und sechs Jahren leben in Dorsten. Für sie muss die Stadt Kitaplätze bereithalten, denn es gibt einen gesetzlichen Anspruch darauf. Annegret Frey, die den Kindergartenbedarfsplan für die Stadt aufgestellt hat, schreibt im Vorwort: „Seit August 2013 haben Kinder ab dem vollendeten ersten Lebensjahr generell einen Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz.“
Sie schreibt auch, dass sich das Elternverhalten geändert habe: „Bei Eltern von unter dreijährigen Kindern ist ein geändertes Verhalten feststellbar.“ Sie nähmen Betreuungsplätze schon im frühen Alter der Kinder in Anspruch. Und der zeitliche Aufenthalt der Kinder in der Kita ist länger geworden: Viele Eltern bevorzugen eine 35- bzw. 45-Stunden-Betreuung.
Um sich ein Bild machen zu können, welche Bedarfe es in Dorsten gibt, wird ein Kindertagesstättenbedarfsplan erstellt. Die Kindertagesstättenbedarfsplanung nimmt alle vier Jahre die Eckdaten auf und verrät, wo in Dorsten nachgebessert bzw. Kitaplätze ausgebaut werden müssen. Aktuell liegt der neue Kindertagesstättenbedarfsplan für die Jahre 2018 bis 2022 vor. Er verrät, wo die Stadt nachjustieren muss.
Fünf Ortsteile brauchen mehr Plätze
Bedarf gibt es vor allem in Ortsteilen mit Neubaugebieten. So heißt es kommentierend zum Kindertagesstättenbedarfsplan: „Die Verwaltung wird beauftragt, für die zusätzlichen Bedarfe zwischen 2018 und 2022 in Wulfen und Barkenberg, in der Altstadt und der Hardt sowie in Hervest die Versorgung der Kinder unter drei Jahren und über drei Jahren sicherzustellen.“ Das hat das Jugendamt in einem Beschlussvorschlag an die Politiker so formuliert. Die beschäftigen sich in ihrer kommenden Sitzung am Mittwoch (5.9.) mit dem Kindertagesstättenbedarfsplan.
Versorgungsquote der über Dreijährigen bei 95 Prozent
Die Versorgungsquote für die über Dreijährigen liegt in Dorsten bei 95 Prozent. Die Versorgungsquote für die unter Dreijährigen bei 37 Prozent. Die Stadt hat vor, weitere U3-Plätze mithilfe der freien Träger (evangelische und katholische Kirche) zu schaffen. Für 74 Kinder konnten Eltern keinen Tagesstättenplatz bekommen. „Einige dieser Kinder konnten wir vermitteln, anderen haben wir einen Betreuungsplatz verschafft“, sagte der zuständige Dezernent bei der Stadt, Lars Ehm, anlässlich eines Interviews mit unserer Zeitung im Frühjahr. Im Sommer zeigte sich dann, dass alle Elternwünsche befriedigt werden konnten.
Mehr Tagespflegeplätze schaffen
Erkenntnisse aus der aktuellen Entwicklung der Kinderzahlen und der Bedarfe sind in den neuen Kindertagesstättenbedarfsplan eingeflossen. So schlägt die Verwaltung neben dem Ausbau von Angeboten in fünf Ortsteilen (Wulfen, Barkenberg, Hervest, Hardt, Altstadt) auch die Erhöhung der Plätze in der Tagespflege von 140 auf 150 vor. In Holsterhausen wird eine viergruppige Einrichtung in städtischer Trägerschaft neu gebaut.
Neu ist, dass die Stadt für eine bessere Übersicht des Kita-Platz-Angebotes ein Online-Vermerk-System zu schaffen. „Das soll die Service-Zufriedenheit der Bürger steigern“, sagt die Verwaltung. Neu ist auch, dass eine „erneute und aktualisierte Fortschreibung des Bedarfsplanes im Planungszeitraum nicht ausgeschlossen ist“.
Seit 20 Jahren als Lokalredakteurin in Dorsten tätig. Immer ein offenes Ohr für die Menschen in dieser Stadt, die nicht meine Geburtsstadt ist. Das ist Essen. Ehefrau, dreifache Mutter, zweifache Oma. Konfliktfähig und meinungsfreudig. Wichtige Kriterien für meine Arbeit als Lokalreporterin. Das kommt nicht immer gut an. Muss es auch nicht. Die Leser und ihre Anliegen sind mir wichtig.
