Kippfenster-Einbrecher erbeutet Schmuck und Bargeld So beendet ein stiller Alarm eine Serie

Kippfenster-Einbrecher legt Teilgeständnis ab:
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Reingreifen, am Hebel drehen, abräumen: Nach blitzartigen Beutezügen in Ein- und Mehrfamilienhäusern in Recklinghausen, Herten, Dorsten und Umgebung muss sich ein mutmaßlicher Serieneinbrecher (28) vor dem Bochumer Landgericht verantworten. In fast allen Fällen machten sich der oder die Täter eine klassische Schwachstelle zunutze – ein gekipptes Fenster.

Im Prozess vor der 12. Strafkammer geht es um zehn Beutezüge in Wohnhäusern zwischen 2019 und 2023. Die Tatorte: viermal Recklinghausen, dreimal Herten, zweimal Herne und einmal Dorsten.

Der letzte angeklagte elfte Coup ist ein Einbruch in eine Supermarktfiliale in Herten. Als Gesamtbeutewert errechnet die Anklageschrift mehr als 25.000 Euro.

Von der Hausbesitzerin erwischt

Begonnen haben soll die „Kippfenster-Serie“ des Mannes am 31. Dezember 2019. Der Angeklagte soll gegen 20 Uhr aus einem Einfamilienhaus in Herten 200 Euro Bargeld mitgehen lassen haben. In einem weiteren Haus in Herten soll er danach erneut Bargeld (4.400 Euro), außerdem eine Playstation erbeutet haben.

Nachdem er laut Anklage im Oktober 2022 am helllichten Tag abermals durch ein gekipptes Fenster in ein Wohnhaus in Recklinghausen-Hochlar eingedrungen war, soll der Angeklagte hier von der Hausbesitzerin erwischt worden sein. Vor der Flucht war es ihm offenbar noch gelungen, einen Diamant- und einen Trauring im Wert von 2000 Euro zu stehlen.

Schmuck im Wert von 12.500 Euro erbeutet

Bei einem Coup in einem Wohnhaus in einer kleinen Straße unweit vom Hertener Schlosspark soll der Angeklagte mit Schmuck im Wert 12.500 Euro die größte Einzelbeute gemacht haben.

In einem Wohnhaus im Südosten von Dorsten soll der 28-Jährige im Februar 2022 „mittels Hindurchgreifen an einem gekippten Fenster“ aus dem Inneren zwei Geldbörsen (560 Euro) und Ausweise gestohlen haben. Mit der gleichen Masche soll er im November 2022 in ein Mehrfamilienhaus an der Recklinghäuser Westfalenstraße eingebrochen sein und auch hier wertvollen Schmuck (drei Ringe, drei Ketten, drei Armbänder), Bargeld und einen Personalausweis erbeutet haben.

Stiller Alarm

Am 21. April 2023 endete die Serie: Der Angeklagte hatte laut Anklage an einer Supermarktfiliale in Herten zwei Schiebetüren aufgeschoben und bereits damit begonnen, sich in Tüten Lebensmittel und Tabak zum Abtransport bereitzustellen.

Was er nicht beachtet hatte: Durch das Öffnen der Supermarkttüren war ein stiller Alarm ausgelöst worden. Die Polizei konnte den 28-Jährigen deshalb kurz danach auf frischer Tat festnehmen.

Als Hauptbeweismittel für die Kippfenster-Einbrüche gelten DNA-Spuren.

Zum Prozessauftakt hat der Angeklagte an der Seite seines Verteidigers Björn Rüthers ein Teilgeständnis abgelegt. Urteil: 2. Februar.

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