2020 war schon alles für den Kinderkarnevalszug bereit. Dann musste der Zug wetterbedingt abgesagt werden. Dann kam Corona - weitere zwei Züge fielen aus. Nach so langer Zeit war es am Sonntag spürbar, dass die Akteure des Zugs und das Publikum wieder richtig Lust hatten - und von dem leichten Nieselregen ließ sich niemand die Laune verderben.
Schon vor Beginn die Zugs stimmten die „Kongatanten“ auf dem Kirchplatz auf den Nachmittag ein. Die „Frauen 94“ waren mit ihren Spendendosen unterwegs, um Geld für den Zug im kommenden Jahr zu sammeln. Kurz nach 15.11 Uhr setzte sich dann der Zug von der Heroldstraße aus zu den Klängen von „Mer losse d’r Dom en Kölle“ in Bewegung.

Auf rund 2000 schätzte Organisatorin Stefanie Feller die närrischen Besucher auf den Bürgersteigen. Froh war sie, dass viele „sehr große Gruppen“ im Zug mitmachten. Die Freiwillige Feuerwehr Holsterhausen etwa oder auch Nachbarschaften, die zum Teil mit bis zu 30 Personen angerückt waren. Moderator Andreas Kruse wunderte sich beispielsweise darüber, wie viele im Zug allein vom Emmelkamp kamen.
Musikalische Gruppen
Musikalisch sorgten drei Gruppen mit Karnevalsliedern für Stimmung: das Blasorchester St. Antonius, der Spielmannszug des Bürgerschützenvereins Holsterhausen-Dorf und der Fanfarenzug Holsterhausen`53.

Schützenverein, BG Dorsten, Freundeskreise, das Rehazentrum Dorsten, die Kitas „Kreskenhof“ und Ri Ra Rasselbande, die Messdiener-Leiterrunde „Bonton“: Alle Zug-Teilnehmer aufzuzählen, würde den Rahmen sprengen. Spannend war aber, mit welcher Kreativität die Kostüme gestaltet wurden. Ein Freundeskreis ging beispielsweise als Waschstraße. „Wir Emmelkämper pusten euch was“, stand auf einem Schild der „Pustefixe“.

Sonnenblumen, Löwen, Pinguine, Legomännchen, Bienen, Skelette, Einhörner, Clowns, Leoparden - der Fantasie bei den Kostümen waren bei den Zugteilnehmern und Besuchern keine Grenzen gesetzt. Und natürlich kamen auch die Kamelle-Jäger auf ihre Kosten, da die Gruppen reichlich Süßes mitgebracht hatten. Und viele den Kindern wegen des nassen Bodens die Süßigkeiten direkt in die Tüten legten.

Der Fegetrupp wurde in diesem Jahr von den Pfadfindern gestellt. Nicht alle hielten sich leider an die Bitte der Veranstalter, auf Konfetti zu verzichten. Auf der „Kehrforce One“, einem Fahrrad mit großem roten Mülleimer, war Bürgermeister Tobias Stockhoff im Müllmann-Outfit auf den ersten Blick am Ende des Zugs fast nicht zu erkennen.

Doch eben nur fast: Viele im Publikum nutzten die Gelegenheit, Stockhoff zu gratulieren, der am Freitag geheiratet hatte. Andreas Kruse fragte den Bürgermeister, ob er auch zu Hause den Besen schwingen müsse. Auch beim Bürgermeister müsse die Wohnung gereinigt werden, gab Stockhoff zu Protokoll. Und dafür sei auch er zuständig: „Erst recht als Ehemann.“

Im Anschluss an den Zug waren die Kinder noch zu Berlinern und Getränken in die Gaststätte „Zum deutschen Eck“ eingeladen, wo auch ein Zauberer auftrat.




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