Keine Masken im Schulunterricht: Landrat schlägt Alarm

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Keine Masken im Schulunterricht: Landrat schlägt Alarm

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Ab 1. September ist die Maskenpflicht im Unterricht an weiterführenden Schulen aufgehoben. Der Landrat des Kreises Recklinghausen rechnet mit viel mehr Quarantäne-Anordnungen.

Dorsten, Kreis Recklinghausen

, 31.08.2020, 15:30 Uhr / Lesedauer: 1 min

Die Tage von Cay Süberkrüb (SPD) als Landrat des Kreises Recklinghausen sind gezählt. Zur Kommunalwahl tritt der 66-Jährige nicht mehr an. Kurz bevor er das Kreishaus in Recklinghausen verlässt, legt sich Sübercrüb noch mit der Landesregierung an. Es geht um die Maskenpflicht im Unterricht an weiterführenden Schulen in NRW, die zum 1. September aufgehoben worden ist.

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Aus Sicht von Sübercrüb hat sich die Maskenpflicht im Unterricht bewährt. „Sie hat

wesentlich dazu beigetragen, dass seit Beginn des neuen Schuljahres - zumindest im Kreis Recklinghausen - trotz einzelner Corona-Fälle kein Ausbruchsgeschehen zu verzeichnen waren“, schrieb Sübercrüb Ende letzter Woche in einem Brief an die Landesregierung, der der Redaktion vorliegt. „Es ist aus Sicht des Gesundheitswesens völlig unverständlich, warum auf

die mittlerweile bewährte Maskenpflicht im Unterricht verzichtet werden

soll.“

„Schulklassen und ganze Jahrgänge in Quarantäne“

Der Landrat geht davon aus, dass die Aufhebung der Maskenpflicht „zu erheblichen Ausweitungen von Quarantäne-Anordnungen und Gruppentestungen führen, die durch mein Gesundheitsamt und unsere begleitenden Hilfsorganisationen nicht mehr zu leisten sein dürften“. Es sei zu befürchten, dass „ganze Klassen bzw. durch Kurssysteme ganze Jahrgangsstufen und eine Vielzahl von Lehrkräften unter Quarantäne gestellt werden müssen und damit die Gefahr der Einstellung des Schulbetriebes vorgezeichnet ist“.

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Das Gesundheitsamt in Recklinghausen hat laut Sübercrüb in den letzten Monaten „exzellente, engagierte und schwerbelastende Arbeit“ geleistet. Die Verantwortung für eine erfolgreiche Kontaktnachverfolgung und ausreichende Testmöglichkeiten könne er unter den neuen Umständen nicht mehr übernehmen. „In den vergangenen Monaten wurden bereits mehrfach Unterstützungskräfte angefordert. Bislang gab es hier keine nennenswerte personelle Unterstützung, vielmehr wurde bedauernd festgestellt, dass genau diese Kräfte nicht zur Verfügung stünden.“

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