
© Privat
Kein echtes Konzerterlebnis, aber ein schönes Zeichen der Solidarität
Meinung
Das Gemeinschaftshaus Wulfen stellt seine Bühne für ein dreitägiges Live-Stream-Rockfestival parat. Kein Ersatz für ein echtes Konzerterlebnis, aber ein starkes Zeichen.
Seit vielen Monaten sitzen Fans von Rock-Konzerten und -Festivals auf dem Trockenen. Und das wird sich erst einmal nicht ändern. Auch in Dorsten ist das „Vinylcafe“ sicher noch etwas länger dicht, es wird auch in diesem Jahr kein „Red Balloon“-Festival am „Leo“ geben und wie und wann die Konzerte im Amphitheater des Bürgerparks Maria Lindenhof weitergehen, das steht auch noch in den Sternen.
Dass das Gemeinschaftshaus Wulfen am kommenden Wochenende mit einem dreitägigen Live-Stream-Festival heimischen Bands und Fans eine Alternative anbietet, ist eine gute Idee. Natürlich können Auftritte ohne Zuschauer beziehungsweise am heimischen Rechner ein „echtes“ Konzerterlebnis nicht ersetzen. Musikern fehlt die Reaktion des Publikums, dem Publikum fehlt das zusammenschweißende Gemeinschaftsgefühl vor der Bühne.
Auch ein finanzieller Ersatz für die Verdienstausfälle, die Musikerinnen und Musiker gerade erleiden, ist ein Angebot, wie das „Bands on stage“-Festival in Wulfen, nicht: Die Musiker treten ohne Gage auf.
Aber allein Künstlern in diesen Zeiten eine Bühne unter allen Coronaschutzbedingungen zu bieten, ist schon ein schönes Zeichen der Solidarität. Und wer den Musikern finanziell etwas Gutes tun will, der kann ja immer noch während des Festivals über einen Link eine Gage seiner Wahl spenden.
Geboren 1961 in Dorsten. Hier auch aufgewachsen und zur Schule gegangen. Nach erfolgreich abgebrochenem Studium in Münster und Marburg und lang-jährigem Aufenthalt in der Wahlheimat Bochum nach Dorsten zurückgekehrt. Jazz-Fan mit großem Interesse an kulturellen Themen und an der Stadtentwicklung Dorstens.
