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Jüdisches Museum in Dorsten bekommt künftig jährlich 100.000 Euro an Zuschüssen mehr
Jüdisches Museum
Bislang hat der Landschaftsverband nur einzelne Projekte des Jüdischen Museums gefördert, bald soll es jährlich Geld bekommen. Es ist schon klar, wofür die Mittel verwendet werden.
Seit rund zehn Jahren bemüht sich das Jüdische Museum Westfalen in Dorsten darum, vom Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) eine regelmäßige Förderung zu bekommen. Doch der tat sich immer schwer damit. Doch nun ist es soweit: Die zuständigen politischen Gremien des LWL werden in den nächsten Tagen beschließen, dem Museum ab dem Jahr 2020 einen regelmäßigen Zuschuss in Höhe von jährlich 100.000 Euro zu bewilligen.
Unterstützung von CDU und SPD
Dass die Politik mehrheitlich grünes Licht geben und damit die Sonderrolle des Jüdisches Museums in Westfalen bestätigen wird, gilt als sicher. „Neben der CDU werden auch die SPD und gegebenenfalls weitere Fraktionen der Vorlage in der Kulturausschuss-Sitzung zustimmen“, erklärt Ludger Samson, Dorstener Mitglied der Landschaftsversammlung und der CDU-Kulturfraktion, gegenüber der Presse.
Auf offene Ohren gestoßen
Dr. Norbert Reichling, ehrenamtlich tätiger Leiter des Museums und Vorsitzender de Trägervereins, zeigt sich sehr zufrieden, dass neben Stadt, Kreis und Land nun auch der Landschaftsverband eine institutionelle Förderung übernimmt. „Mit unseren Anträgen sind wir beim Landschaftsverband zwar immer auf offene Ohren gestoßen, aber bislang wurden in den vergangenen Jahren immer nur einzelne Projekte wie die Heimatkunde-Ausstellung oder unsere neue Dauerausstellung gefördert“, so Reichling.

Dr. Norbert Reichling ist ehrenamtlich tätiger Leiter des Museums und Vorsitzender des Trägervereins. © Rüdiger Eggert
Erinnerungsorte
Die zukünftige institutionelle Zuwendung wird aus Mitteln zur Förderung von Projekten der Erinnerungsorte in Westfalen-Lippe bezahlt. Die Einrichtung dieser Haushaltsstelle wurde seinerzeit von CDU und SPD gemeinsam beschlossen. Bedingung für die Förderung durch den LWL soll aber sein, dass die anderen Unterstützer ihre Zuschüsse mindestens in jetziger Höhe beibehalten.
Hauptamtlicher Leiter geplant
Mit der erwarteten Förderungen soll nach Angaben von Dr. Norbert Reichling der Personalstock gestärkt werden. „In absehbarer Zeit soll davon eine hauptamtliche Leitung bezahlt werden“, kündigt der ehrenamtliche Museumsleiter an. Wer diese Funktion übernehmen wird, soll aber erst dann beraten und entschieden werden, wenn der Förderbescheid offiziell ist.
Weitere der avisierten Fördermittel sollen in die Wissenschaftler-Stelle gesteckt werden. Denn hier drohe ansonsten eine Stellen-Reduzierung, weil infolge der Niedrigzinsphase die Zuwendungen aus der „Stiftung Jüdisches Museum“ von früher 80.000 Euro auf voraussichtlich 20.000 Euro im Jahr 2020 zurückgehen werden.
Geboren 1961 in Dorsten. Hier auch aufgewachsen und zur Schule gegangen. Nach erfolgreich abgebrochenem Studium in Münster und Marburg und lang-jährigem Aufenthalt in der Wahlheimat Bochum nach Dorsten zurückgekehrt. Jazz-Fan mit großem Interesse an kulturellen Themen und an der Stadtentwicklung Dorstens.
